Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
117: Der Kaiser in seiner Stadt. Maximilian I. und der Reichstag zu Freiburg 1498.1998
Seite: 393
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abgesegnet wurde, beweist ferner, daß selbst bei
Gelegenheitsstiftungen wie diesen nichts dem Zufall
überlassen blieb.

Wir wissen von bedeutenderen Aufträgen Maximilians
, daß es dem Kaiser keineswegs genügte, lediglich
den Bildgegenstand zu benennen. Er ließ
sich vielmehr in aller Regel die Entwürfe vorlegen
und behielt sich Entscheidungen bis in die Einzelheiten
vor, selbst wenn der ausführende Künstler -
wie etwa im Falle der Ehrenpforte - Albrecht Dürer
hieß.34 Unter diesen Voraussetzungen muß auch für
Freiburg von entsprechenden Vorgaben ausgegangen
werden, zumal es sich bei einer vergleichsweise
ambitionierten, auf mehrere Fenster ausgedehnten
Stiftung kaum nur um eine Pflichtübung handelte
. Claus Hermans hat das für oberrheinische
Verhältnisse frühe Auftreten von Renaissancemotiven
in den Freiburger Fenstern hervorgehoben
und dafür vor allem stilistische Einflüsse durch
die Augsburger Kunst, genauer aus dem Umkreis
Leonhard Becks, Jörg Breus und Hans Burgkmairs
verantwortlich gemacht.35 Die fraglichen Berührungspunkte
werden bei Hermans ganz traditionell
als Folge der Wanderschaft des elsässischen Glasmalers
Hans von Ropstein interpretiert. Bedenkt
man jedoch, daß für die Holzschnittfolge der habs-
burgischen „Genealogie" seit 1509 Hans Burgk-
mair, für die Druckstöcke der „Heiligen" spätestens
ab 1512 Leonhard Beck verpflichtet waren, ganz
zu schweigen von den Illustrationen zu Weiskunig
und Theuerdank, dann könnte dieses Zusammentreffen
doch mehr als nur Zufall sein und vielmehr
- wie in den oben überlieferten Fällen - für bereitgestellte
Visierungen aus dem Kreis der ohnedies
schon für Maximilian tätigen Künstler sprechen.36
Schlagende Parallelen zwischen den Standfiguren
der Kaiserfenster und Becks Holzschnittfolge der
Heiligen sind freilich auch in den von Hermans
hervorgehobenen Vergleichen - den Hll. Hubert
und Gebhard - kaum auszumachen (vgl. Abb. 8).
Um hier sicher zu gehen, müßten allerdings die
vorbereitenden Skizzencodices nochmals eingehend
verglichen werden.37

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Abb. 7 Die Visierung für ein
kaiserliches Wappenfenster in
der Pfarrkirche Nauders in Tirol
aus dem Jahr iji6 zeigt im
Zentrum des Fensters umgeben
von einer Blankv er glasung mit
Eutzen das Wappen des Hl.
Römischen Reichs, gerahmt von
der Kette des Ordens vom
Goldenen Vlies. Am Fuß des
Fensters das Wappen
Altburgund umgeben von
funkensprühenden
Kettengliedern; im
Fensterscheitel das von Greifen
gehaltene Wappen Österreich.
Innsbruck, Tiroler
Landesarchiv, Maximiiiana XI/
6 (das ausgeführte Fenster selbst
ist nicht erhalten).


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