Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
117: Der Kaiser in seiner Stadt. Maximilian I. und der Reichstag zu Freiburg 1498.1998
Seite: 398
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1998/0400
Abb. 12 Stifterfiguren im
Nürnberger Kaiserfenster:
Philipp der Schöne und
seine Gemahlin Johanna
von Kastilien; darüber
Kaiser Maximilian I.
und seine erste Gemahlin
Maria von Burgund.
Werkstatt Veit Hirsvogel d.
A. nach Entwürfen des
Dürerkreises, 1514.

Burgund, den Niederlanden, insbesondere aber in
Spanien, dem „edelsten Beutestück" der kaiserlichen
Heiratspolitik, verstanden werden muß, zum
anderen aber ganz gewiß auch des Kaisers Sorge
für das Gedächtnis seiner verstorbenen nächsten
Anverwandten widerspiegelt. Wir erinnern nur daran
, daß Maximilians erste Gemahlin Maria von
Burgund bereits 1482 an den Folgen eines unglücklichen
Sturzes vom Pferd zu Tode gekommen war,
Philipp der Schöne 1506 von einer Fieberseuche
dahingerafft wurde, und dessen Witwe Johanna von
Kastilien seither dem Zustand geistiger Umnachtung
verfallen war, aus dem sie Zeit ihres Lebens
nicht mehr erwachen sollte. Umgekehrt ging die
Einbeziehung der Stifterporträts zu Lasten der ursprünglich
vorgesehenen Heiligen, für die stellvertretend
nur noch die vier bevorzugten Hauptpatrone
der kaiserlichen Familie, Georg, Jakobus,
Andreas und Leopold berücksichtigt werden konnten
.

Das Programm schließlich, das aus heutiger Sicht
auch in ausgeführter Form den Kaiserfenstern im
Freiburger Hochchor am nächsten gekommen sein
dürfte, zierte einst die Farbverglasung im Langhaus
der Benediktiner-Klosterkirche Blaubeuren. Die
heute verlorene Fensterstiftung Maximilians I. (und
gegebenenfalls seines Sohnes Philipp) ist inhaltlich
recht genau in einer Beschreibung des Weingartner
Mönchs Gregor Knauss von 1638 überliefert: Sie
umfaßte auf mehrere Fenster verteilt jeweils zwei
Heilige und die nicht näher bezeichneten Wappen
„der vornehmsten Königreiche und Herzogtümer
des Hl. Römischen Reichs, gemalt im Jahr 1501".54
Knauss nennt in Fenster 1. die Hll. Andreas und
Philippus, in 2. die Hll. Leopold und Ferdinand, in
3. die Hll. Karl d. Gr. und Maximilian, in 4. die Hll.
Sigismund von Burgund und Thomas Becket, in 5.
die Hll. Gregor (oder Georg) und nochmals Andreas
, schließlich in 6. die Muttergottes und der Hl.
Sebastian.55 Vorausgesetzt, die Beschreibung des
Weingartner Mönchs traf überall das Richtige, dann
bedürften die Fenster 5. und 6. vielleicht noch der
besonderen Erklärung innerhalb einer maximilianischen
Stiftung. Befremdlich wäre nicht nur

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