Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
117: Der Kaiser in seiner Stadt. Maximilian I. und der Reichstag zu Freiburg 1498.1998
Seite: 404
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1998/0406
Hartmut Scholz - Kaiserliche Fensterstiftungen

Abb. 20 Freiburg, Münster.
Stifterfenster Kaiser Maximilians I.
und König Philipps von Spanien in
der linken Kaiserkapelle (Chor
nord II / nord III). Die historische
Aufnahme zeigt an Ort und Stelle
eingesetzte Kopien des Freiburger
Glasmalers Fritz Geiges von 1911
mit den inzwischen (1945)
verlorenen Inschriftkonsolen und
Architekturbekrönungen.

gehörte. Ein gemeinsames Ordnungsprinzip, das im
wesentlichen noch den formalen Vorgaben im
Chorobergaden verpflichtet bleibt, zeichnet auch
die Farbverglasung der Kranzkapellen aus. Architektonisch
sind alle zwölf Kapellen gleichermaßen
über vier Seiten eines Sechsecks errichtet und treten
- mit Ausnahme der ersten Kapelle der Nordseite
- mit jeweils zwei völlig durchfensterten Seiten
nach außen. In diesen Fenstern sitzen, unten
und oben durch eine Blankverglasung mit Butzen
gerahmt, heute auf zwei Zeilen reduzierte Bildkompositionen
, die wiederum wie ein farbiges Band
alle Fenster der Chorumgangskapellen auf ein und
derselben Höhe durchziehen. Auch die abschließenden
Maßwerkcouronnements sind wie im
Obergaden blankverglast (Abb. 19). Das formale
Gesamtkonzept war spätestens 1515-1517 mit den
Fenstern der Blumenegg- und der Heimhofer-Ka-
pelle angelegt, wobei wir Baidung, dem Visierer

dieser frühesten Kapellenfenster, einen maßgeblichen
Anteil an der Vermittlung der schönen Idee
des „schwebenden Bildfensters" zuschreiben dürfen
.72 Nach Art zeitgenössischer Epitaphien und
zumindest teilweise der Bestimmung nach auch als
solche Gedächtnismale im engeren Sinn zu betrachten
, das heißt dem Totengedächnis gewidmet,73 erscheinen
in allen Fenstern mit Inschrifttafeln verbundene
, architektonisch gerahmte farbige
Bildkompositionen: in der Mehrzahl Andachtsbilder
von Heiligen oder ausgesuchte Ereignisse des
Alten und Neuen Testaments, dazu die Darstellung
kniender Stifter und deren Familien.74

In den vier Fenstern der beiden Kaiserkapellen
erscheinen jeweils in reich verzierten, offenen
Renaissancearchitekturen die knienden Stifter der
kaiserlichen Familie vor ausgewählten habsburgi-
schen Schutzpatronen. Im linken Fenster der nördlichen
Kaiserkapelle kniet Maximilian I. in einem

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