Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
117: Der Kaiser in seiner Stadt. Maximilian I. und der Reichstag zu Freiburg 1498.1998
Seite: 407
(PDF, 95 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1998/0409
teren Stifterfenstern in den Niederlanden, vorzugsweise
in Brüssel (Abb. 25) Mode wurden, doch die
Intention geht bereits deutlich in dieselbe Richtung.
Mit den Heiligen Georg, Andreas, Jakobus und
Leopold fiel die Wahl erneut auf die vier bevorzugt
verehrten Patrone der Habsburgischen Monarchie,
die schon im Kaiserfenster der Nürnberger St.
Sebalduskirche allein an die Seite der kaiserlichen
Familie gestellt worden waren (vgl. nochmals Abb.
11). Bei den Stiftern wurde dagegen nur die männliche
Generationenfolge von Maximilian bis zu den
Enkeln Karl und Ferdinand berücksichtigt, damit
aber konsequent an die Kaiserstiftung im Obergaden
angeknüpft.

Im Hinblick auf eine aktive Rolle Maximilians
bei der Stiftung der Kaiserkapellen stellt sich selbstverständlich
die Frage, wann überhaupt mit ersten
Stiftungsplänen zu rechnen ist, und warum diese
erst nach seinem Tod zur Ausführung gelangten.
Nach übereinstimmender Aussage der schriftlichen
Quellen wie der Werke selbst erstreckte sich die
Farbverglasung der Chorumgangskapellen über den
Zeitraum von circa 1515 bis 1529, wobei von Nord
nach Süd, ganz offensichtlich in der Reihenfolge der
Fertigstellung der Kapellen, vorgegangen wurde.
Daß dem so war, beweist der Umstand, daß einige
der Fenster bereits geraume Zeit vor ihrer Ausführung
gestiftet worden waren. So datiert die Stiftung
für die Kapelle des 1509 verstorbenen Kanzlers Dr.
Konrad Stürtzel laut Inschrift bereits ins Jahr 1505,
während die Ausführung noch bis 1528 auf sich
warten ließ. Diejenige des kaiserlichen Gesandten
Jakob Heimhofer und seiner 1512 verstorbenen
Frau Verena erfolgte jedenfalls vor 1514 (dem Todesjahr
des Stifters); die Fenster wurden ebenfalls
erst Jahre später 1517 eingesetzt.78

Das erste schriftliche Zeugnis, das mit Recht auf
die Verglasung der beiden Kaiserkapellen bezogen
wurde, datiert ins zweite Halbjahr 1526 und spricht
von einer Zahlung über 100 Gulden, die Erzherzog
Ferdinand (I.) von Osterreich aus den Einnahmen
der Brandschatzung79 in den Vorderen Landen
bewilligte. Dort heißt es: „Wir haben den
ersamen unsern besonders lieben und getrewen
maister und rat der stat Freyburg im Breysgew aus

Abb. 2j Philipp der Schöne, König von Spanien und Sizilien, Erzherzog von
Österreich mit Hl. Andreas. Stifterfenster aus der linken Kaiserkapelle des Freiburger
Münsters (Chor nord II), heute Augustinermuseum. Werkstatt Hans von Ropstein,
mutmaßlich nach Entwürfen eines Augsburger Malers, 1526 - 1529.

407


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1998/0409