Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
117: Der Kaiser in seiner Stadt. Maximilian I. und der Reichstag zu Freiburg 1498.1998
Seite: 450
(PDF, 95 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1998/0452
8. Eduard Chmelarz: Das Diurnale oder Gebetbuch
Kaiser Maximilians I. In: Jahrbuch der Kunsthistorischen
Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses
[Wien] 3, 1885, S. 88-102, hier: S. 100.
Dem umfassenden Verdacht, nicht eine der fehlenden
Lagen hätte an ihren Ursprung zurückgefunden
, steht immerhin entgegen, daß sich auf fol. 141r
der (Teil?-)Abklatsch eines nachträglich angebrachten
Künstlermonogramms (Feder in Schwarz),
wohl von Lage 24, fol. 140v, erhalten hat. Bei dem
hiermit angezeigten Meister „H" könnte es sich um
„HD" = Altdorfer handeln, dessen Anteil ursprünglich
weit größer gewesen sei mag und vielleicht alle
Schlußlagen ab Nr. 19 betraf. Zur Eigenart der
Signaturen vgl. Anm. 11.

9. Die Diskussion, die quasi mit Beginn der wissenschaftlichen
Erforschung des Gebetbuchs einsetzt
, ist weiterhin offen und angesichts der Quellenlage
auch nicht zum Abschluß zu bringen. Vgl.
Karl Giehlow: Beiträge zur Entstehungsgeschichte
des Gebetbuches Kaiser Maximilians I. In: Jahrbuch
der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten
Kaiserhauses [Wien] 20,1899, S. 30-102,
hier: S. 60 f., der einer geplanten Reproduktion erstmals
das Wort redet; für die Ablehnungsfront jüngst
Sieveking (wie Anm. 5) S. XI f. Zu Recht verweisen
Zweifler darauf, daß Maximilian es sich bei keinem
seiner Reproduktionsaufträge nehmen ließ,
vorab detaillierte Anweisungen zu geben und immer
wieder korrigierend in die Entwürfe einzugreifen
; - fürs Gebetbuch dementgegen fehlt dazu jeglicher
Anhalt. Im übrigen gilt: Worin läge der Sinn,
jedem Werk mit unzähligen Text- und Satzvarianten
sein individuelles, „handschriftliches" Aussehen
zu geben, um diesen Eindruck durch einen
uniformen Bilddekor wieder gänzlich zunichte zu
machen? Daß es jedem der „Beschenkten" freigestellt
gewesen wäre, einen Buchschmuck nach eigenem
Gusto zu wählen, erscheint insofern doch
um vieles plausibler.

10. Vgl. Heinrich Koller: Der St. Georgs-Ritterorden
Kaiser Friedrichs III. In: Die geistlichen
Ritterorden Europas. Hg. von Josef Fleckenstein

und Manfred Hellmann. Sigmaringen 1980, S. 417-
429; Inge Friedhuber: Maximilian I. und der St.
Georgs-Ritterorden. In: Symposium zur Geschichte
von Millstatt und Kärnten, 1989, S. 87-108.

11. Insgesamt treten, von den verschwindend geringen
authentischen Signaturen abgesehen, drei
Arten von Bezeichnungen auf: Monogramme in
Bleistift (vorgezeichnet), solche mit der Feder, in
der Farbe der jeweiligen Zeichnung oder in einem
leichten Braun, zuletzt jene mit Feder in Schwarz,
die nur im Bisantiner Fragment vorkommen.
Dürers und Cranachs Arbeiten sind zutreffend bestimmt
, Albrecht Altdorfers Anteil ist mit „HD"
(wohl für Hans Dürer) versehen, der des Werkstattmitglieds
mit „AA" in der für Altdorfer bekannten
Form, derjenige Breus mit „MA" (wohl für Mathis
von Aschaffenburg, d.h. Mathias Grünewald). -
Auch die in den Münchner Teilen vielfach auftretende
Datierung „1515" ist nirgends ursprünglich,
echt hingegen die Angabe „MDXV" auf fol. 81 v
(Breu), die sich als integraler Bestandteil des
Bildmotivs erweist. - Weitere Zutat sind die angeführten
zweizeiligen Deckfarbeninitialen in Gold
auf abwechselnd rotem, blauem und grünem
Grund, die das Layout trotz altertümelnder Züge
empfindlich beeinträchtigen und deshalb in
Giehlows Faksimileausgabe (vgl. Anm. 5) durch
authentische Lettern ersetzt wurden. (Der Umstand
, daß im Gebetbuch-Druck für nicht wenige
Initialen Platz freiblieb, muß, nebenbei, nicht per
se als Mangel empfunden worden sein insofern, als
man es ja ohnehin anfangs gewohnt war, auch in
gedruckten Büchern anspruchsvoller Natur zumindest
die Schmuckbuchstaben einem herkömmlich
ausgebildeten Rubrikator oder Miniator zu überlassen
. Für diesen z. B. in Italien insbesondere zwischen
1470/90 belegten Brauch siehe Armstrong
[wie Anm. 7].)

12. Richtungweisend, wenn auch allzu gelehrter
Spekulation zugetan und zu unterschiedlichen Ergebnissen
kommend, Hans Christoph von Tavel:
Die Randzeichnungen Albrecht Dürers zum Gebetbuch
Kaiser Maximilians. In: Münchner Jahrbuch


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1998/0452