http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1998/0462
Exponate 2.2 - 2.6
des Reichstags im November 1497 mit neuen
Dienströcken in den heraldischen Farben Frei-
burgs ausgestattet. Diese Kleidung kennzeichnete
sie als Amtsträger mit hoheitlichen Aufgaben
.
Lit.: Mertens: Wappenrock und Narrenkleid.
1993.
2.2 „Der Statt Freyburg in Breysgaw
Abcontrafehtung" Abb. S. 58
Gregorius Sickinger (im Auftrag der Stadt Freiburg
), 1589
Kupferstich von 6 Druckplatten, 105 x 55 cm
Freiburg, Stadtarchiv, M 14.2
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Das Freiburger Stadtbild hat sich zwischen 1498
und 1589 nur im Detail verändert. So zeigt der
„Sickinger-Plan" das kurz nach 1500 fertiggestellte
Kornhaus (Nr. 36), das Kaufhaus von 1532
(Nr. 31) und das Rathaus von 1559 (Nr. 22).
Nicht abgebildet ist hingegen die „Gerichtslaube
", in der 1498 der Reichstag zusammentrat.
An der Nordwestecke der Altstadt ist das
Predigerkloster (Nr. 8) erkennbar, in dem das
Königspaar 1498 residierte.
Lit.: Ausst. Freiburg. Friburgum. 1990, S. 9 - 30.
2.3 modell Des ältesten Rathauses
der Stadt Freiburg („Gerichtslaube")
Staatliches Amt für Denkmalpflege 1961 / restauriert
durch Rudolf Richter, Freiburg 1998,
H. 80, B. 100, T. 100 cm
Freiburg, Stadtarchiv
Wichtigster Versammlungsort der Teilnehmer
am Freiburger Reichstag war die Ratsstube. Das
Modell zeigt das Tagungsgebäude allerdings
nach dem grundlegenden Umbau durch Jörg
Sorger 1551/1552. Als die Reichsstände im unteren
Saal hinter den gotischen Lanzettfenstern
zusammentraten, hatte das Gebäude wahrscheinlich
noch ein Fachwerkobergeschoß.
Auch der rückwärtige Archivanbau war noch
nicht vorhanden.
Lit.: Schadek: Die Rathäuser der Stadt Freiburg
i. Br. 1983.
2.4 Wappen der Stadt Freiburg
Hans Wydyz, 1510/11
Weiches Laubholz, gefaßt, Dm. 133,5 cm
Freiburg, Augustinermuseum, Inv.Nr. S 5b/M
(Leihgabe des Diözesanmuseums)
Wydyz erhielt 1510 den Auftrag, für die drei
Deckenöffnungen des neuen Münsterchors Verschlußdeckel
zu schnitzen, die durch die Stadt
selbst, durch die österreichische Landesherrschaft
(vgl. Nr. 2.5) und die Münsterfabrik (vgl.
Nr. 12.3) gestiftet wurden.
Lit.: Ausst. Freiburg. Kunstepochen. 1970, Nr.
216.
2.5 Österreichisches Wappen
Hans Wydyz, 1510/11
Weiches Laubholz, gefaßt, Dm. 133,5 cm
Freiburg, Augustinermuseum, Inv.Nr. S 5c/M
(Leihgabe des Diözesanmuseums)
Einer von drei Schlußsteindeckeln des Münsterchors
(vgl. Nr. 2.4 und 12.3). Der von der
Landesherrschaft gestiftete Deckel zeigt den
österreichischen Bindenschild und den Tiroler
Adler unter dem Fürstenhut.
Lit.: Ausst. Freiburg. Kunstepochen. 1970, Nr.
216.
2.6 Erste Seite der Freiburger
Reichstagsordnung („Der stat
ordnung uff des heilgen richs")
Jakob Mennel und andere, Freiburg 1497/98
Papierhandschrift, dem Reichstagsprotokoll
(Nr. 5.1) beigebunden, 32 x 23,5 cm
Freiburg, Stadtarchiv, Cl Landes- und Reichssachen
1 Nr. 8
Die durch den Reichsmarschall im Auftrag des
Königs und im Einvernehmen mit der Stadt Freiburg
erstellte Reichstagsordnung („Abred und
Ordnung") regelte Fragen der Unterbringung,
Versorgung und Sicherheit der Reichstagsgäste.
Ihre Niederschrift durch Ratsschreiber Mennel
und seine Substituten ist - ergänzt um Ratsprotokollauszüge
- dem Protokoll der Reichstagsverhandlungen
vorangestellt (fol. 2-19).
Lit.: Vgl. Ecker in diesem Band.
Die Gliederung des Reichs
Nicht zuletzt der Wahlcharakter des Königtums
verhinderte im Heiligen Römischen Reich, daß
sich anders als in den westeuropäischen Erbmonarchien
am Ende des Mittelalters ein kraftvolles
Königtum entwickelte. Während es dort
den Königen zunehmend gelang, den Einfluß der
Aristokratie auszuschalten, behaupteten sich im
Reich Kurfürsten und Fürsten als weitgehend
eigenständige Gewalten mit einem Recht auf
Mitregierung. Zugleich versuchten sie, den übrigen
Ständen (Grafen, Freiherren, Ritter, Städte
) den Zugang zur Macht zu verwehren.
Das Reich stellte sich als ein ohnmächtiges,
von partikularen Interessen zerrissenes Gebilde
von unregelmäßigem Aufbau dar. Ungeachtet
dieser Schwäche behauptete sich ein gewisses
Reichsbewußtsein, das seinen Ausdruck in der
propagandistischen Verbreitung idealer Vorstellungen
von Aufbau und Funktion des Reichs
fand. Darstellungen der Ständeordnung suggerierten
den Betrachtern, das Reich sei ein systematisch
gebautes Gefüge, dessen Glieder organisch
zusammenwirkten.
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