Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
117: Der Kaiser in seiner Stadt. Maximilian I. und der Reichstag zu Freiburg 1498.1998
Seite: 461
(PDF, 95 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1998/0463
Exponate yi - y4

3.1 quaternionenadler

Nach einem Holzschnitt Hans Burgkmairs,

1578/81

Malerei auf Pergament

München, Bayerische Staatsbibliothek, Cod.

germ. 901

Photo

Symbolische Darstellung des Reichs, die sich im
15./16. Jh. großer Beliebtheit erfreute. Der
doppelköpfige Reichsadler mit dem gekreuzigten
Christus verweist auf den zugleich weltlichen
und geistlichen Charakter des „Heiligen
Römischen Reichs". Körperschaften („Stände")
konstituieren und tragen das Reich. Ihre Wappen
erscheinen auf den Schwingen. Dabei sind
unterhalb der Wappen von Kurfürsten und
Stadtherrschaft Rom auf jeder Feder jeweils vier
Reichsglieder gleichen Ranges zusammengefaßt.

Lit.: Ausst. Worms. 1495 - Kaiser, Reich, Reformen
. 1995, Nr. C 18.

3.2 Ständeordnung Abb. S. 64
Wilhelm Pleydenwurff, Nürnberg vor 1493
Holzschnitt, koloriert, aus: Hartmann Schedel.
Weltchronik. Erste deutsche Ausgabe. 1493,34,7
x 49,6 cm

Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum, Inv.

Nr. H. 628 u. H. 2039 Kapsel 1

Photo

Am Quaternionensystem orientierte Darstellung
der ständischen Gliederung des Heiligen
Römischen Reichs. Unter König und Kurfürsten
stehen in der mittleren Reihe die Mark-,
Burg- und Landgrafen. Ihnen folgen unten Freie,
Ritter und Grafen. Nur durch ihre Wappen und
ohne Figuren sind vor dem Königsthron vier
Herzöge repräsentiert.

Lit.: Ausst. Worms. 1495 - Kaiser, Reich, Reformen
. 1995, Nr. C 19.

3.3 Ständebaum

Petrarcameister (Hans Weiditz?), um 1520
Holzschnitt aus: Francesco Petrarca: Buch von
der Artzney bayder Glück. Augsburg 1532,15,5
x 9,8 cm
Photo

Zuunterst der Bauer, der als Ernährer die Hauptlast
des Reiches trägt, darüber Kaufleute, Gelehrte
und Handwerker, gefolgt von den geistlichen
und weltlichen Fürsten, zuoberst der Papst,
Kaiser Maximilian I. und Könige; im Wipfel

nochmals Bauern, die sich über die ständische
Ordnung erheben. Blut allein macht nicht edel,
lautet das Motto.

Lit.: Ausst. Nürnberg. Martin Luther. 1983, Nr.
32.

3.4 König und Kurfürsten
Jakob Ruß,1492/94

Holzfiguren, partiell bemalt, H. jeweils ca. 40 cm

Überlingen, Rathaus

Photos

Drei Figuren aus einer Folge von 39 Statuetten
mit Wappen am oberen Abschluß der hölzernen
Wandverkleidung des Überlinger Ratssaals.
Orientiert an der Systematik des Quaternionen-
adlers sind König, Fürsten, Grafen und Herren,
aber auch Bürger und Bauern dargestellt. Bei den
ausgewählten Figuren handelt es sich neben dem
König auf dem Thron um je einen geistlichen
und einen weltlichen Kurfürsten: Erzbischof von
Mainz, Erzkanzler des Reichs, und Herzog von
Sachsen, Erzmarschall mit dem Reichsschwert.

Lit.: Poensgen (Hg.): Die mittelalterlichen Stände
. 1958.

Die Teilnehmer

Erst das Eintreffen Maximilians in Freiburg am
18. Juni 1498 sorgte für einen verstärkten Zustrom
von Reichstagsteilnehmern. Mindestens
25 Fürsten mit ihrem zahlreichen Gefolge an
Räten, Dienstboten und Bewaffneten sind in der
Stadt nachweisbar. Allein der Bischof von Würzburg
erschien mit 60 berittenen Begleitern. Zuvor
, in der langen Zeit des Wartens auf den König
, hatten sich Fürsten, Herren und Städte zumeist
von Botschaften auf dem Reichstag vertreten
lassen. Oft übertrugen mehrere Stände die
Wahrnehmung ihrer Interessen einem gemeinsamen
Geschäftsträger. Der Reichstag beriet
unter Vorsitz des Mainzer Kur-Erzbischofs als
des Reichserzkanzlers in Vollversammlungen
und getrennt nach Kurien (Kurfürsten, Fürsten
und Herren, Städte). Die Verhandlungen der
Stände mit dem König führte ein Ausschuß, dem
neben den Kurfürsten ausgewählte Vertreter der
beiden anderen Kurien angehörten.

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