Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
117: Der Kaiser in seiner Stadt. Maximilian I. und der Reichstag zu Freiburg 1498.1998
Seite: 474
(PDF, 95 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1998/0476
9.5

Reste einer Harnischgarnitur, bestehend aus
dreimal geschifteter „Brust" mit „Bauchreifen",
bei der der „Rüsthaken" fehlt, und dreimal geschobenem
„Rücken" mit eingenieteter Nackenplatte
und „Gesäßreifen". Der „Bart" (von Achseln
aufsteigendes Kinn- und Nackenstück) gehörte
ursprünglich zu einer anderen Rüstung
und wurde erst später hinzugefügt, wahrscheinlich
um 1580, als Erzherzog Ferdinand II. für
seine museale Rüstkammer auf Schloß Ambras
Harnische aus vorhandenen Einzelteilen zusammenstellen
ließ.

Lit.: Ausst. Wien. Maximilian I. 1959, Nr. 488.

9.7 Schallernkombination
Maximilians I.

Lorenz Helmschmid, Augsburg um 1495
Eisen, goldgeschmelztes Laubwerk, Schnurleisten
aus vergoldetem Messing
Wien, Kunsthistorisches Museum, Hofjagd- und
Rüstkammer, Inv. Nr. A 110

Diese Helmform vereinigt den eigentlichen
Kopfschutz (hier: eine Visierschaller samt Stirnverstärkung
und gehobenem Nackenschutz) mit

9.4

einer von den Achseln aufsteigenden Barthaube
(hier: Kinnreff aus zwei abschlächtigen Bartfolgen
und Halsreifen). Das Stück gehörte einst
zu einem schmuckreichen Feldharnisch Maximilians
I.

Lit.: Gamber: Der Turnierharnisch. 1958, S. 53.

9.8 „Thurnierer zu Ross" und

„Das Wellsch Gestäch"

Hans Burgkmair d. J., Augsburg 1529

Feder auf Papier, Aquarell- u. Deckfarbe, Gold-

u. Silberhöhung, 40,6/40,7 x 27,3/27,6 cm

München, Staatliche Graphische Sammlung

Die „Turnierer zu Roß" sind Maximilian I. als
Herzog der Steiermark und Markgraf Friedrich
von Brandenburg. Zum „Wellsch Gestäch", bei
dem die auf getrennten Bahnen gegeneinander
reitenden Kämpfer über eine Planke mit den
Lanzen stechen, tritt Maximilian gegen Pfalzgraf
Friedrich an. Beide Kämpfe wurden auf einem
Turnier in Augsburg ausgetragen.

Lit.: Ausst. Augsburg. Welt im Umbruch. 1980,
Nr. 613-617.

9.6

Maximilian und Freiburg

Die besondere „Zuneigung des Kaisers für Freiburg
" ist ein von Heinrich Schreiber in die Freiburger
Geschichtsschreibung eingeführter
Topos, der jedoch dem wirklichen Verhältnis
von Stadtherrn und Stadt unter Maximilian nicht
gerecht wird. Maximilian hat wohl dafür gesorgt,
daß die seit langem anstehende Sanierung der
desolaten städtischen Finanzen umgehend in
Angriff genommen wurde. Die Klöster und adligen
Satzbürger wurden verpflichtet, die Umlagen
zur Sanierung der städtischen Schulden
und zur Bewältigung der Kriegskosten mitzutragen
. Vom Kaiser verliehene Privilegien zielten
auf die Sicherung und Belebung der Wirtschaft
ab. Maßnahmen zur Erneuerung des Bergbaus
sollten ebenfalls die städtische Wirtschaftskraft
stärken. Der von Maximilian 1491 durchgesetzte
Ausgleich zwischen den sich befehdenden
Ratsparteien sollte eine ungestörte Entwicklung
der städtischen Kräfte gewährleisten. Ziel
dieser Politik war es, die Stadt in die Lage zu
versetzen, den Forderungen nachzukommen, die
der Kaiser Freiburg wiederholt auferlegte: Darlehen
zu leisten, in Bürgschaften für hohe Summen
einzutreten, Sondersteuern für politische
Aktivitäten zu zahlen und die hohen Kriegs-

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