Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
117: Der Kaiser in seiner Stadt. Maximilian I. und der Reichstag zu Freiburg 1498.1998
Seite: 479
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1998/0481
Exponate 11.14 - 11,20

Kartäuserklosters heraus. Angebunden ist der
Druck einer Bulle Papst Leos X. zugunsten des
Kartäuserordens vom 15. Juni 1515. Die Holzschnitte
sind von Urs Graf gefertigt. Das Exemplar
enthält viele handschriftliche Anmerkungen
und Nachträge.

Lit.: Ausst. Freiburg. Kunstepochen der Stadt
Freiburg. 1970, Nr. 285.

11.14„Margareta philosophica"

Gregor Reisch, Freiburg 1496

Druck, Straßburg 1504, 4°.

Freiburg, Universitätsbibliothek, Rara A 7315,

db

Die „philosophische Perle" Gregor Reischs ist
ein Handbuch der sieben freien Künste, das graphische
und sprachliche Elemente - Schemata
und allegorisierende Holzschnitte in didaktisch
hervorragender Weise verbindet. Der erste
Druck der „Margarita" wurde bereits 1503 durch
den jungen Straßburger Drucker Johannes
Schott in Freiburg hergestellt. Die Einkünfte aus
den zahlreichen Auflagen flössen dem Kartäuserkloster
zu.

AEPITOMA OMNIS PHYLOSOPHIAE. ALI}
AS MARGARITA PHYLOSOPHICA TRACTANS
de omni gcnere (dbili: Cum additionibus; Que in alijs non habentur-

*fäPJ" *PJ>*T lnidum Qpieue »owwxojoffww
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11.14

Lit.: Reisch: Margarita philosophica. 1973;
Münzel: Der Kartäuserprior Gregor Reisch und
die Margarita philosophica. 1937.

Die Glasgemälde

der Freiburger Kartause

Von der einst überreichen Ausstattung der
Kartause hatte sich nach der Säkularisierung
1782 und dem späteren Abbruch der Klostergebäude
eine stattliche Zahl von Farbfenstern erhalten
. Nur Teile dieser Fenster sind sicher mit
bestimmten Stiftern zu verbinden, nämlich mit
der Stadt Freiburg, mit Maximilian und hochstehenden
Persönlichkeiten seiner Umgebung.
Uber das Kloster St. Blasien gelangten die Scheiben
1820 nach Karlsruhe und von dort nach
Schloß Langenstein. Ein großer Teil der
Kartausescheiben wurde 1897 versteigert und so
auf diverse Sammlungen verteilt. Fünf für das
Berliner Kunstgewerbemuseum erworbene
Stücke, die zu den besten der ganzen Folge gehörten
, wurden 1945 zerstört. Für die Ausführung
der bedeutendsten Fenster in der Freiburger
Werkstatt des Glasmalers Hans von Ropstein
spricht besonders der Vergleich mit seinen Fenstern
im Münsterhochchor. Ihren hohen künstlerischen
Rang verdanken die Glasgemälde jedoch
den Entwürfen Hans Baidung Griens, der
sich 1512 in Freiburg niedergelassen hatte und
die hiesige Glasmalerei entscheidend prägte.

11.15/11.16 Die hl. Kartäuser Hugo
von Lincoln und Hugo von Grenoble
Abb. S. 402

Werkstatt Hans von Ropstein, Entwurf Hans
Baidung Grien, Freiburg um 1515/16
Glasgemälde aus der Freiburger Kartause; weiße
, rote u. grüne Hüttengläser, Schwarzlot-,
Braunlot- u. Silbergelbmalerei, geätzter Rotüberfang
in der Mitra des Hugo von Lincoln;
allseits beschnitten, jeweils 146 x 52 bzw. 54 cm
Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum, Inv.
Nr. Mm 52/53.

Gewiß als Gegenstücke konzipierte Darstellung
der beiden heiligen Kartäuserbischöfe. Im Hinblick
auf eine umfassendere, nicht zuletzt durch
Gregor Reisch angeregte Anteilnahme Maximilians
I. an der Ausstattung des Klosters ist bemerkenswert
, daß Hugo von Lincoln bereits

1512 im linken Kaiserfenster des Münsterhochchors
, also offenbar auf Wunsch des Kaisers,
ganz ähnlich dargestellt worden war. Vielleicht
ist das Fehlen von Wappen ein Hinweis darauf,
daß die beiden Glasgemälde Bestandteil einer
größeren Fensterstiftung gewesen sein könnten,
auf die gegebenenfalls das kaiserliche Wappen
zu Füßen des hl. Georg oder das Freiburgwappen
zu Füßen des hl. Lambert (Nr. 11.19/
11.20) zu beziehen wären.

Lit.: Vgl. Scholz in diesem Band.

11.17/11.18 Hl. Elisabeth
und hl. Ludwig Abb. S. 402
Werkstatt Hans von Ropstein, Entwurf Hans
Baidung Grien, Freiburg um 1515/16
Glasgemälde aus der Freiburger Kartause; farbige
Hüttengläser, Schwarzlot-, Braunlot- und
Silbergelbmalerei; allseits beschnitten, in Kleid
und Mantel der hl. Elisabeth Ergänzungen des
19. Jhs., jeweils 144 x 54 cm
Elisabeth-Fenster in Privatbesitz/Photo der verlorenen
Ludwig-Fenster in Berlin

Aufgrund der übereinstimmenden Damasthintergründe
dürften beide Fenster einst einander
gegenübergestanden haben. Beide Heilige
wurden zum Kreis der Heiligen aus der Habsburger
Sipp-, Mag- und Schwägerschaft gerechnet
und könnten somit zur Fensterstiftung Maximilians
I. in der Kartause gehört haben. Das
Fehlen der Wappen deutet auf einen größeren
Stiftungszusammenhang hin (vgl. Nr. 11.15/
11.16).

Lit.: Vgl. Scholz in diesem Band.

11.19/11.20 Hl. Lambert und hl. Georg
Abb. S. 401

Werkstatt Hans von Ropstein, Entwurf Hans
Baidung Grien, Freiburg um 1515/16
Glasgemälde aus der Freiburger Kartause; farbige
Hüttengläser, Schwarzlot-, Braunlot- und
Silbergelbmalerei; allseits beschnitten, jeweils
144 x 54 cm

Reproduktion des Originals der Lambert-Scheibe
im Historischen Museum Basel, Inv. Nr.
1902.49/Photo der verlorenen Georg-Scheibe in
Berlin.

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