Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
117: Der Kaiser in seiner Stadt. Maximilian I. und der Reichstag zu Freiburg 1498.1998
Seite: 482
(PDF, 95 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1998/0484
Exponate iy2 - 14.^

13.1

13.2 Bildnis des Sebastian

von Blumeneck

Hans Baidung Grien, 1516 (?)

Federzeichnung, 25,3 x 19,4 cm

Coburg, Kunstsammlungen der Veste

Photo

Verwandt dem authentischen Blumeneckporträt
vom Hochaltar (Nr. 12.3), jedoch einen offensichtlich
etwas gealterten Mann darstellend.

Lit.: Ausst. Detroit. Mighty Fortress. 1983,
Nr. 8.

Peter Sprung

Peter Sprung (geb. 1457, gest. 1511) war Mitglied
der angesehenen Krämerzunft „Zum
Falkenberg". 1490 gelangte er als deren Zunftmeister
erstmals in den Rat, dem er bis zu seinem
Tod 1511 angehörte. 1503, 1506 und 1509
war er Schultheiß; als Kaufhaus-Amtsherr war
er für die Finanzen, als Spitalpfleger für das
Gesundheitswesen und als Bauherr für die Bauten
der Stadt Freiburg zuständig. Er war an der
Neuordnung der städtischen Kanzlei und der
Reform der Zunftordnungen beteiligt. Zudem
forderte er energisch eine Neufassung des Freiburger
Stadtrechts. Auch finanziell war er sehr
erfolgreich, denn 1508 gehörte er zu den reichsten
Bürgern der Stadt. Schon zur Zeit des
Reichstages 1497/98 nahm Peter Sprung im Rat
eine Vertrauensstellung ein. Er verwaltete u.a.
das Siegel des Schultheißen in dessen Abwesenheit
. Besondere Aufmerksamkeit erlangte er
wohl durch die Gewährung eines Darlehens für
vom König gewünschte Baumaßnahmen. 1503
wurde er von Maximilian I. zum Berggeschworenen
berufen. Peter Sprung besaß offensichtlich
ein beachtliches Verhandlungsgeschick,
denn er wurde mehrfach vom Rat mit Missionen
an die Regierung in Innsbruck betraut.

14.1 Peter-Sprung-Kelch
Freiburg (?), 1500

Silber, vergoldet, H. 18 cm

Freiburg, Augustinermuseum, Inv. Nr. K 12/M

(Leihgabe des Diözesanmuseums)

Gestiftet offenbar aus Anlaß von Sprungs Ernennung
zum Obristzunftmeister, worauf die
unterseitige Widmung schließen läßt.

Lit.: Ausst. Freiburg. Kunstepochen. 1970, Nr.
201.

14.2 Meistersingerurkunde Abb. S. 238

Freiburg 1513
Pergament, 35,2 x 37,5 cm
Freiburg, Stadtarchiv, A 1 XIII f 1513

1513 wurden die Meistersinger als Bruderschaft
vom Rat anerkannt. Sie beriefen sich auf Peter
Sprung als ihren Gründer, der auch die Statuten

verfaßt haben soll. Die Bruderschaft verstand
sich als Wahrer der guten, zumal religiösen Gebräuche
und Umgangsformen. Durch einen
Anschlag machten die Meistersinger ihr Programm
der Öffentlichkeit bekannt. Das
Pergamentblatt ist mit verschiedenen kolorierten
Federzeichnungen geschmückt: Oberhalb
des Textes findet sich zwischen dem österreichischen
Bindenschild und dem Freiburger Wappen
eine Krönung Marias. Die Figuren unterhalb
des Textes: Tubal, Thaies, Sokrates, Pytha-
goras und Priscianus - vertreten die „Sieben
Freien Künste" und unterstreichen den wissenschaftlichen
Anspruch der Meistersinger.

Lit.: Geschichte der Stadt Freiburg, Bd. 1.1996,
S. 203 f.

14.3 Geburt Christi

(„Weihnachtsteppich")

Freiburg (?), 1501

Wirkteppich, 102 x 186 cm

Freiburg, Augustinermuseum, Inv. Nr. K 2/M

(Leihgabe des Diözesanmuseums)

Antependium (Altarbehang) aus dem Münster.
Peter Sprung und seine Frau Elisabeth
Zehenderin sind als Stifterfigürchen samt zugehörigen
Wappen in den Zwickeln präsent.
Sprung komplettierte die Stiftung wenig später
durch zwei weitere Antependien (gleichfalls
Augustinermuseum), von denen einer mit der
„Ausgießung des Hl. Geistes" nach 1506 entstanden
sein muß.

Lit.: Ausst. Karlsruhe. Spätgotik. 1970, Nr. 253.

Jakob Villinger

Der aus einer Kleinbürgerfamilie stammende
Villinger (geb. um 1480 in Schlettstadt, gest.
1529) stieg am Hof Maximilians bis zum
Generalschatzmeister auf. Als Registrator der
Finanzen in der Kammerverwaltung ordnete er
die Buchhaltung nach kaufmännischen Grundsätzen
neu. Villinger entwickelte sich zum "kaiserlichen
„Finanzstrategen" und war erfolgreich
für die Beschaffung von Krediten zuständig. In
dieser Funktion gewann er nicht geringen politischen
Einfluß. Auch privat war Villinger ein

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