Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
119.2000
Seite: 25
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zeichnet. Die hier vorliegende verkürzte Form des thronenden Christus ist bereits aus
karolingischer Buchmalerei bekannt, findet aber erst in der romanischen Portalplastik
weite Verbreitung.62

Unmittelbar in der Wandzone unterhalb des Christusmedaillons ist in der Leibung
des Ostfensters das opfernde Brüderpaar Kain und Abel unter der Hand Gottes dargestellt
(Abb. 8). Anstelle des zu erwartenden gemalten Altares als Mittelpunkt der
Kulthandlung steht die (ehemalige) Lichtöffnung des Ostfensters. Der Altar selbst
befindet sich als dinglicher Altar unterhalb des Bildfeldes. Durch den vollkommen
symmetrischen Bild- und Figurenaufbau der Brüder scheint der kleine, dezente
Unterschied zwischen der verhüllten Hand Abels und der unverhüllten Hand Kains
unwesentlich. In dieser Unterscheidung manifestiert sich jedoch die gegensätzliche
Grundhaltung der Brüder, die den Kern der theologischen Auslegung bildet. Abel ist
stellvertretend für das richtige Opfer und zugleich als Vorbild für den Opfertod Christi
zu sehen. Kain dagegen ist der Prototyp des von Gott abgewandten Menschen
dessen Opfer nicht angenommen wird. In diesen Kontext gehört auch die Gegenüberstellung
des alttestamentarischen mit dem neutestamentarischen Opfer. Kain
repräsentiert mit seinem irdischen Opfer den Alten Bund, während Abel, als erster
Mensch sterbend und auferstehend, für den Neuen Bund steht.63 Die Anbringung des
opfernden Brüderpaars in der Leibung des Ostfensters ist kein Einzelfall. Neben

Abb. 8 Details der Wandmalerei. (LDA Karlsruhe)

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