Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
119.2000
Seite: 63
(PDF, 35 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2000/0065
Abb. 2 Grabstein auf dem jüdischen Friedhof in Schlettstadt: „Grabmal des Junggesellen Schlomo
Mosche Schaul Naftali, Sohn des Versorgers und Vorstehers, der Herrn Totros, (verschieden) am
Sonntag, dem 8. Tamus 459 nach der kleinen Zählung" (5. Juli 1699). (Bildvorlage des Autors)

der in der Grafschaft Rappoltstein ansässigen Juden, Jäckel Rheinau (gest. 1699),
verheiratet war, sind vor ihrem Vater gestorben und auf dem jüdischen Friedhof bei
Schlettstadt bestattet worden. Ihr Vater wird in den Inschriften ihrer Grabsteine als
„Versorger und Vorsteher" („Parnas u-Manhig") bezeichnet und stand demnach von

1699 bis 1709 an der Spitze der oberelsässischen Judenschaft. Er selbst ist im Sommer
1709 gestorben. Seine Witwe und die Familie seines Bruders Marx Wormser
wurden nicht länger in Colmar geduldet und kehrten im November 1709 nach
Breisach zurück.5

Alexander Dotterle, dessen Vater Heymann nach dem Zeugnis des Breisacher Magistrats
vom 31. Juli 1709 ein Sohn des Marx Wormser und wie dieser in Breisach
gestorben war,6 gehörte bereits zur zweiten Generation jener wohlhabenden Vorsteher
(„Parnassim") und Fürsprecher („Schtadlanim") der jüdischen Gemeinde, die
ihre geschäftlichen Beziehungen zu den militärischen Machthabern sowohl zu ihrem
eigenen Vorteil als auch zum Wohl der Gemeinde zu nutzen verstanden.

David Günzburger, der bis 1673 eine Zeitlang am damaligen Sitz des „Conseil
souverain d'Alsace" in Ensisheim gewohnt hatte, war der erste Vorsteher der jüdischen
Gemeinde, die während der Zugehörigkeit Breisachs zu Frankreich in der erst

1700 an Österreich zurückgegebenen Stadt entstanden war und bis zur Deportation
der badischen Juden im Oktober 1940 Bestand hatte.

Am 20. August 1673 wurde „den sambtlichen hießigen Juden Alß Dauid Gintz-

63


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2000/0065