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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
119.2000
Seite: 116
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2000/0118
Abb. 2 Arzte und Schwestern des Lazaretts in der Hilda Schule.
(L. Werthmann: Die Freiburger Lazarette im Völkerkrieg 1914/15, 1915, S. 33)

treut.4 Damit waren die militärische Funktion und Bedeutung der Stadt wesentlich
erweitert, und der Einwand, die Lazarette seien keine kriegsrelevanten Einrichtungen
, konnte keine Glaubwürdigkeit mehr beanspruchen. Wie eine der leitenden
Autoritäten im Freiburger Lazarettwesen kurz nach Ausbruch des Krieges erklärte,
war der eigentliche Zweck dieses ganzen Unternehmens die Wiederherstellung des
deutschen Kriegers. Der Verwundete sollte wieder militärisch „brauchbar" werden.5
Auch wenn sie es nicht bis zur Kriegswiederverwendungsfähigkeit brachten, konnten
viele Freiburger Lazarettinsassen die Möglichkeit eines „schönen Arbeitsverdienst
!^]" finden, wie es im Bericht des städtischen Arbeitsamts hieß, sei es in der
Industrie, der Landwirtschaft oder im kaufmännischen Dienst.6

Die Allgegenwart der Kriegserscheinungen in Freiburg war also in vieler Hinsicht
direkt spürbar. Während es den feindlichen Flugzeugen gelang, die Sphäre der operativen
Kampfhandlungen sozusagen senkrecht und waagrecht auszudehnen und den
Krieg direkt in Freiburg einzuführen, wurde die Stadt durch abertausende front- und
heimwärts ziehende Krieger und weiter durch abertausende genesende Soldaten bevölkert
. Wie Christian Geinitz vor kurzem überzeugend dargestellt hat, prägte auch
die unmittelbare Nähe der Vogesenfront im wesentlichen das kollektive Bewußtsein
einer bedrängten, unbefestigten, militärisch exponierten Frontstadt.7 Obwohl der
oberrheinische Frontsektor sekundär blieb, wurde hier fast ununterbrochen entlang
der Vogesenkämme furchtbar gekämpft. Die Zeichen der Artillerieschlachten am

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