Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
119.2000
Seite: 207
(PDF, 35 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2000/0209
brachte. Interessant ist allerdings, daß man gerade 1947 eine Verschärfung der Zensur
wahrnahm: „Seit einem halben Jahr wird grundsätzlich' gesprochen," bemerkte
Herbert Küsel bei einer Redaktionssitzung in Saig.144 Dies mag auf personelle Veränderungen
in der „Section III, Presse" in Baden-Baden zurückzuführen sein. Mit
der Zurückweisung der Artikel „China" und „Deportation" endete die Zensur im
gleichen Jahr.

Die Jahre 1946 1949

Im Februar 1946 verlief ein zweiter Versuch, die Frankfurter Zeitung neu zu be-
grüden, ergebnislos. Reifenberg hatte es kompromißlos abgelehnt, einer Ubergangslösung
zuzustimmen, nach der die Zeitung als Regionalblatt und unter anderem
Namen in Heidelberg hätte erscheinen können.145 Die meisten der ehemaligen FZ-
Redakteure waren mittlerweile ohnehin an verschiedenen Zeitungsprojekten in ganz
Deutschland beteiligt: Zur selben Zeit erschien beispielsweise in Freiburg die erste
Ausgabe der Badischen Zeitung, in der die im September 1945 gegründeten Freiburger
Nachrichten aufgingen.146 An der Badischen Zeitung waren - wohl durch
Vermittlung der Redaktion der Gegenwart - der ehemalige Leiter der „Frankfurter
Societäts-Druckerei" Dr. Wendelin Hecht und ein Redaktionsteam von ehemaligen

Mitarbeitern der Frankfurter Zeitung um
Oskar Stark beteiligt.147

Die Jahre 1946-1949 verliefen im
wesentlichen so, wie es der Anfang der
Zeitschrift versprochen hatte. In
Deutschland war in dieser Zeit allgemein
ein Boom an Zeitschriften und
Halbmonatsschriften zu verzeichnen.
„Gerade der Blick auf die politischen
und kulturpolitischen Zeitschriften und
Magazine unterstreicht die Vorstellung
von einer ,Literaturschwemme' in den
Jahren nach 1945/46, die das Gesamtbild
jener Zeit bestimmt."148

Von dieser Entwicklung profitierte
auch die Gegenwart, so daß Oeser schon
1946 davon sprechen konnte, die Zeitschrift
sei „auch materiell ein Erfolg, so
daß wir nun nicht mehr von den Ersparnissen
zu leben brauchten". Als Wirtschaftsfachmann
fügte er aber auch kritisch
hinzu, „daß auch die Auflage von
über 200.000 zum großen Teil nur vom
Abb 7 Max von Brück (aus: Günther Gillessen: Kaufkraftüberhang getragen ist und mit

Auf verlorenem Posten Die Frankfurter Zeitung . , ° _ ,

im Dritten Reich. Wolf Jobst Siedler Verlag Ber einer Finanz- und Wahrungsreform be-
lin, 1986). trächtlich schwinden wird".149

207


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2000/0209