Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
119.2000
Seite: 230
(PDF, 35 MB)
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  (z. B.: IV, 145, xii)



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konsequent verfolgte Absicht wider, sich mit größter Gewissenhaftigkeit allein in den Dienst
der Sache zu stellen, nämlich der künftigen Forschung ein zuverlässiges Instrument an die
Hand zu geben. Nur beispielhaft sind einige dieser Ergebnisse und neuen Akzente zumindest
kurz anzusprechen. So kann Parlow schlüssig zeigen, daß Herzog Bertolds L Gemahlin Rich-
wara eine Tochter Herzog Hermanns IV. von Schwaben war (Reg. 13). Parlows akribischer
Literaturrecherche ist es zu verdanken, daß eine bisher noch nicht gebührend gewürdigte Entdeckung
Falko Neiningers endlich Allgemeingut der Forschung werden dürfte. Denn es steht
nun fest, daß Ida von Boulogne nicht die erste Gattin Bertolds V., sondern die zweite Gemahlin
seines Vorgängers war (Regg. 506, 506a). Entgegen der noch vom zähringerfeindlichen
Urteil Ottos von Freising beeinflußten Vorstellung vom leeren Herzogstitel Bertolds I. sichert
ein ebenfalls weitgehend unbeachtet gebliebenes urkundliches Zeugnis die tatsächliche Herrschaftsausübung
Bertolds L in der Mark Verona als Bestandteil seines Kärntner Herzogtums
(Regg. 40, 41). Daneben gewinnen die zähringisch-nellenburgisehen Verbindungen auch aufgrund
bislang kaum wahrgenommener gemeinsamer Bezüge zum elsässischen Kloster
Weißenburg deutlichere Konturen (Regg. 30, 30a). Auf der Basis der von ihm zusammengestellten
Quellenzeugnisse zu Bertold III. hebt Parlow dessen Bedeutung auf regionalem Gebiet
wie auch auf Reichsebene hervor und warnt vor einer Fehleinschätzung dieses Zähringers,
der in der Forschung stets im Schatten seines Bruders Konrad stand (S. XVII), Zugleich kann
Parlow das eigenständige Handeln Konrads während der herzoglichen Herrschaft Bertolds III.
durch zusätzliche Belege deutlicher profilieren. In dieser Hinsicht ist vor allem ein von Parlow
neu präsentiertes Zeugnis von Interesse, wonach Konrad in seiner vorherzoglichen Zeit
zähringischen Allodialbesitz bei dem oberfränkischen Mainroth an Bischof Otto von Bamberg
verkaufte, und zwar für die nicht unerhebliche Summe von 300 Pfund Silber und einem Pfund
Gold (Reg. 227), Über diese wenigen Beispiele hinaus werden die Benutzer in Parlows überreichem
Fundus zweifellos immer wieder fruchtbare Entdeckungen machen können.

Das Quellen- und das Literaturverzeichnis beeindruckt nicht nur aufgrund seines Umfangs
(S. 421-519), vielmehr wurde bei der Überarbeitung für den Druck verdienstvollerweise die
neueste Literatur noch bis kurz vor der Drucklegung eingearbeitet. Im übrigen wäre es für den
Benutzer hilfreich gewesen, wenn man das Literaturverzeichnis durch eine stärkere Hervorhebung
der Autorennamen im Druckbild noch etwas übersichtlicher gestaltet hätte. Ein Ortsund
Personenregister schließt den Band ab (S. 521-573). Sehr nützlich ist auch Parlows detaillierte
Zähringer-Stammtafel (S. XXVIII-XXXI), die den aktuellen Forschungsstand repräsentiert
. Schließlich sind dem Band noch sieben Schwarzweißaufnahmen beigegeben. Eine
großzügigere Bildausstattung erschien wohl als entbehrlich. Wer einschlägiges Bildmaterial
zu den Zähringern sucht, wird im Katalog der Zähringerausstellung ohnehin leicht fündig.

Fraglos ist hier ein neues Standardwerk entstanden, das für die Zähringerforschung von unschätzbarem
Wert ist. Parlow hat Grundlagenforschung im besten Sinne geleistet, die nicht nur
angesichts der verarbeiteten Materialfülle, sondern vor allem auch im Blick auf die außerordentlich
gewissenhafte Aufarbeitung großen Respekt abnötigt. Der landesgeschichtlichen
Forschung und allen Interessierten steht jetzt ein Instrument zur Verfügung, das heute schon
als unverzichtbar gelten kann und dem als neuer Grundlage künftiger Forschung eine bleibende
Bedeutung gesichert ist. Heinz Krieg

Karl-Heinz Lutz: Das badische Offizierskorps 1840-1870/71 (Veröffentlichungen der Kommission
für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg Reihe B, Forschungen 135).
Verlag W, Kohlhammer, Stuttgart 1997, 350 S.

Es ist leider bei ihnen überall wenig Aufopferungsfähigkeit und ein allzugrößer Hang zum
Familien-Leben, Die Familie geht über Alles, dann kommen die Genüsse und endlich erst der

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