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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
121.2002
Seite: 109
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Abb. 2 Ida Herzfeld, geb. Hallgarten, Abb. 3 Joseph Herzfeld, 1824-1901.

1837-1899. (Pallat) (Pallat)

anern in Zentralbrasilien (ein Nebenfluss des Schingü wurde gar „Rio Steinen" genannt
) und über die polynesische Inselwelt.

Karl und Eleonore bekamen acht Kinder. Das siebte Kind war meine Mutter, die
1904 geboren wurde. Die Familie residierte in großbürgerlichen Verhältnissen in
Berlin-Steglitz. Erst nach der Inflation musste sie sich einschränken. Als mein
Großvater 1929 starb, wurde seine Frau, die assimilierte Jüdin, eine überzeugte Katholikin
. Sie lebte damals in Kronberg/Taunus, dann während der dreißiger Jahre in
Stuttgart. Als sich die NS-Rassengesetze verschärften, wohnte sie zunächst in Sölden
bei Freiburg unter der Obhut von Nonnen, dann ab 1938 im St. Antoniushaus in
Freiburg-Littenweiler.

Meine Eltern und ich waren zur gleichen Zeit ebenfalls in Stuttgart und Freiburg,
dann ab 1939 in Berlin. Als dort die Luftangriffe zunahmen, wurde ich nach Freiburg
zurückgeschickt, wo ich oft die Großmutter besuchte. Als Fünfzehnjährige
schrieb ich 1947 meine Erinnerungen über die Großmutter auf. Da steht beispielsweise
: „So wie in manchem Altersheim herrschte im Antoniushaus eine gewisse
Luft, wenn man im Oberstock ankam. Dann musste man noch an der Antoniusfigur
vorbei, die auf einer Kommode stand, und ganz hinten rechts, die letzte Tür - da wartete
sie mit Kaffee und Kuchen, den sie sich aufgespart hatte ...." An anderer Stelle
notierte ich: „Am schönsten waren die Spaziergänge ... Sie zeigte mir die Aussichten
hinunter ins Dreisamtal und vom Hirzberg, dabei unterhielten wir uns über ernste
Dinge. Ich wollte viel über die katholische Religion wissen. Da erklärte sie mir,

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