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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
121.2002
Seite: 148
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im öffentlichen Leben Freiburgs recht aktiv waren, belegen Heiko Haumann und Hans Schadek
im Band 3 der von ihnen herausgegebenen „Geschichte der Stadt Freiburg im Breisgau", Stuttgart
1992. Die in manchen Ländern noch heute geübte Zurückhaltung von Mitgliedern, sich öffentlich
als Freimaurer zu bekennen (im frankistisch-katholischen Spanien sogar bis in die siebziger Jahre
und weit darüber hinaus) hat durchaus ernst zu nehmende Gründe insofern, als die ungerechtfertigte
Dämonisierung und auch Verächtlichmachung durch bestimmte staatliche, kirchliche oder private
Interessengruppen so alt ist wie die freimaurerische Idee der religiösen Toleranz selbst (vgl. Anm. 4)
und mancherorts weiter anhält. Dies auch bei älteren, durch die NS-Propaganda geprägten Menschen
in Deutschland.

11 Zu den Ursachen des freimaurerischen Schismas vgl. Mebes (wie Anm. 1), S. 131 f.

12 So formulierte z.B. Kurt Tucholsky, seit März 1924 Mitglied der Berliner FZAS-Loge „Zur Morgenröte
", in einem unter „Ignaz Wrobel" in der „Weltbühne" Nr. 49 vom 2. Dezember 1924 erschienenen
Artikel „Jaures im Pantheon" unter anderem: „Da gehen: die internationalen Delegationen
[ ... ] die Freimaurer mit ihren blauroten Schärpen, Männer, die vielleicht nicht ahnen, dass es in
Deutschland ,Brüder' in den Landlogen gibt, die den freimaurerischen Gedanken durch Völkerhass
und dumpfe Verblendung schänden." Eine Äußerung übrigens, aufgrund derer und weiterer Aussagen
von ihm etliche, der Geschichte der Freimaurerei allerdings fernstehende Wissenschaftler noch
bis in die späten achtziger Jahre fest davon überzeugt waren, ihr „Idol" Kurt Tucholsky könne selbst
unmöglich ein Logenmitglied gewesen sein. Zur Bewertung der knapp eine Dekade später in vorauseilendem
politischen Gehorsam vorgenommenen Umwandlungen der drei altpreußischen und einiger
weiterer Großlogen in „christlich-germanische" Orden siehe Hans-Detlef Mebes: Der „Orient Halberstadt
". Freimaurerei um die Jahrhundertwende bis zum Ende der Weimarer Republik. In: Nordharzer
Jahrbuch, Halberstadt, 18/19, 1995, S. 173-183 mit Tafel 7 im Anhang, hier S. 177-182.

13 Freimaurerische Geschichtsschreibung vollzog sich bis in die siebziger Jahre des 20. Jahrhunderts
häufig ohne Publikum im internen Bereich brüderlicher Arbeitsgruppen. Bis gegen Ende der Weimarer
Zeit zum Beispiel durch Mitglieder des „Vereins deutscher Freimaurer", sodann in unabhängigen
freimaurerischen Periodika und schließlich durch Masonica-Autoren in selbständigen Publikationen
. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Forschungsloge ,,Quatuor(!) Coronati" mit Sitz
in Bayreuth gegründet. In den letzten 30 Jahren etablierten sich darüber hinaus in Europa universitäre
Arbeitsgruppen mit wissenschaftliche Maßstäbe setzenden Ergebnissen. Lehrstühle ausschließlich
zur Bearbeitung freimaurerischer Fragestellungen wurden angesichts des europaweit zunehmenden
Forschungsinteresses an der sogenannten „Königlichen Kunst" vor etwas über zwei Jahren
an den Universitäten Sheffield (GB) und Leiden (NL) errichtet (vgl. Hans-Detlef Mebes: Erster
Lehrstuhl für Freimaurerei. Fakten und Einsichten zu dessen Etablierung. In: Tau. Zs. d. Forschungsloge
Quatuor Coronati. Bayreuth 2002, Heft 1, S. 82-84).

14 Zu Ostwald: Die Leuchte. Unabhängige kritische Monatsschrift für die deutsche Freimaurerei 5,
1914, Septemberheft 9, S. 114 f. Zu Hoeltzel: Sonnenstrahlen. Bundesorgan des F.Z.A.S. 8,1914/15,
Juliheft 1, S. 34. Zu Wegner: Sonnenstrahlen. Bundesorgan des F.Z.A.S. 8, 1914/15, Oktoberheft
3/4, S. 87.

15 Vertrauliche Mitteilungen des (FZAS-) Bundessekretariats 13, 1920/21, Oktober-/Dezemberheft
4/6, S. 67 f.; In einer im Frühjahr 1921 publizierten Berichtigung werden „3 oder 4" Gegenstimmen
genannt.

16 Die Delegiertenversammlung des internationalen Bundes der Friedensgesellschaften für den 22. bis
24. Mai in Basel war durch das Genfer Internationale Friedensbüro einberufen worden. Tagesordnungspunkte
waren Prinzipien des 1920 gegründeten Völkerbundes, Wirtschaftsfragen und das
Thema Revision von Völkerverträgen. Sehr wahrscheinlich gehörten Bloch und Bondy als Delegierte
ihrer Ortsgruppen der Deutschen Friedensgesellschaft an.

17 Die Befunde über einige Vorbedingungen zur Gründung der Freiburger FZAS-Loge sowie zu ihrer
Entwicklung bis in die Jahre 1931/32 sollen als Teil II dieser Arbeit im folgenden Jahresheft vorgelegt
werden. Darüber hinaus ist ein umfassender freimaurerisch-historiographischer Beitrag zum
Thema „Relations et Rapprochement Franco-Allemand avant et entre les deux Guerres. Combat
pour la Paix" in fortgeschrittener Vorbereitung.

18 Gaston Moch (*06.09.1859 St. Cyr), zeitweise Vizepräsident des Internationalen Friedensbüros,
gehörte auch der IDO-Weltsprachenbewegung an und hatte bereits vor dem Ersten Weltkrieg gute
Beziehungen zu Deutschen; beispielsweise zu Wilhelm Ostwald, Mitglied der deutschen IDO-Sek-

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