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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
121.2002
Seite: 224
(PDF, 49 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2002/0224
Abb. 7 Am 1. Mai 1939 zog die Städtische Musikschule ins ehemalige Haus Sonneck in der
Werderstraße 11, das einst den Freiherrn von Gleichenstein gehörte (StadtAF, M 70 S 202/27)

nun eine Städtische Musikschule vorhanden, die allen musikerzieherischen Bedürfnissen
vom einfachsten Volksinstrument bis zur höchsten künstlerischen Ausbildung
gerecht wird", verkündete der „Alemanne" am 374. Juni 1939. Nun fehlte nur noch
eines: die staatliche Anerkennung. Die Karlsruher Musikschule hatte sie bereits im
Dezember 1938 erhalten. Wenige Wochen später brach der Krieg aus, und vieles änderte
sich. Müller-Blattau konnte schon bald die Leitung der Städtischen Musikschule
nicht mehr voll versehen, da er seiner Militärpflicht nachzukommen hatte,
ebenso wie Müllenberg und weitere Fachlehrer. 1940 waren insgesamt etwa 15 Lehrer
an der Musikschule tätig, darunter Erich Doflein, der ohne weitere Angriffe seiner
Arbeit nachgehen konnte. Dr. Rothweiler vertrat zunächst Müller-Blattau, bis ein
Jahr später doch ein neuer Leiter gesucht werden musste. Müller-Blattau siedelte
nach Straßburg über, um dort im „Kernland", nicht mehr im „Grenzland", eine neue
Musikschule aufzubauen. Nach der Kapitulation Frankreichs war nämlich im August
1940 der Reichsgau Baden-Elsaß gebildet worden mit Straßburg als Sitz. Nur das
badische Kultusministerium wurde jedoch nach Straßburg verlegt.24

Joseph Müller-Blattau, 1895 in Colmar geboren, kam nach seinem Studium in
Straßburg 1919 nach Freiburg, als gerade die Empörung über die Versailler Friedensbedingungen
zu Protestversammlungen an der Universität führte. Auf diesem
Nährboden konnten sich Müller-Blattaus nordisch-germanischen und später
pronazistischen Neigungen entfalten. 1920 promovierte er bei Gurlitt, zwei
Jahre später ging er nach Königsberg. Seine Veröffentlichungen weisen schon
1928 nationalsozialistische Töne auf, wenn er sich etwa über „Das Deutsche in

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