Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
121.2002
Seite: 254
(PDF, 49 MB)
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an Authentizität und Unmittelbarkeit. Dies wird kräftig unterstützt durch die Fülle an Bildzeugnissen
(viele stammen von dem Fotografen Hans Kilian). Sie dienen keineswegs nur der
Illustration, sondern sind wichtige Informationsträger von großer Aussagekraft. Die Bildlegenden
machen die Bilder nicht nur lesbar, sie geben häufig auch Impulse zum Weiterdenken
, zu Vergleichen und Reflexionen.

Das Werk von Thomas Schnabel macht es angenehm und reizvoll, sich auf die Geschichte
von Baden-Württemberg einzulassen. Es schärft den Blick und erlaubt den Menschen im
Land, sich - durchaus kritisch - mit ihm zu identifizieren. Wolfgang Hug

Badens Mitgift. 50 Jahre Baden-Württemberg. Im Auftrag der Stadt Freiburg hg. von Hans
Schadek. Stadtarchiv Freiburg, Freiburg 2002. 595 S., Abb.

Nachlass Leo Wohleb. Inventar des Bestands Tl/Wohleb im Staatsarchiv Freiburg. Bearb. von
Kurt Hochstuhl, Joachim Fischer und Werner Baumann. Verlag Kohlhammer, Stuttgart
2002. 248 S., Abb.

Freiburg hat vielfältig und aktiv an der Gestaltung des Landesjubiläums mitgewirkt und dabei
mit Eleganz und Charakter verschmerzt, dass es 1952 den Rang einer Landeshauptstadt eingebüßt
hat. Staatsarchiv und Stadtarchiv trugen mit Publikationen zur Dokumentation der zu
feiernden 50 Jahre Baden-Württemberg bei: das Staatsarchiv mit einem ausführlichen Inventar
des Nachlasses des letzten badischen Staatspräsidenten Leo Wohleb, das Stadtarchiv mit
einem gewichtigen Textband unter dem Titel „Badens Mitgift".

Die Aktivposten, mit denen Baden zur erfolgreichen Landesentwicklung beigetragen hat,
werden darin angesprochen. Die oberrheinische Humanistentradition, der badische Liberalismus
, der Revolutionsgeist des 19. Jahrhunderts, die fortschrittliche Schulpolitik stehen ganz
vorn in der Liste, gleich nach dem Leitartikel, worin Volker Ilgen und Ute Scherb die Genese
und Geschichte des Landes Baden, den Weg in den Südweststaat und dessen juristisches Nachspiel
nachzeichnen: vom Einmarsch der Alliierten 1945 bis zur Abweisung der letzten Klage
gegen die Neugliederung 1974. Im Anhang dieses Beitrags sind Daten zu den Biographien
der handelnden Personen aufgeführt, beginnend mit der BCSV/CDU-Abgeordneten Maria
Beyerle, die von 1947 bis 1952 dem badischen Landtag angehört hatte, bis zu Dr. Paul Zürcher
, der gleich nach Kriegsende von der Militärregierung mit der Neuordnung des Justizwesens
beauftragt worden war.

27 Autoren haben mitgewirkt und gemeinsam einen Strauß informativer und ansprechender
Abhandlungen zusammengestellt. Die deutsch-französische Verständigung, das geistig-politische
Profil der beiden Kirchen, die Medienlandschaft, kulturelle und wissenschaftliche Einrichtungen
wie das Alemannische Institut, das Centre Culturel in der Nachfolge des Institut
Francis, die Universität, Kunst, Vereine, auch die badische Küche und der badische Wein sind
Themen. Die Juristen Paul Feuchte, Manfred Löwisch und Helmut Engler befassen sich mit
der badischen Verfassung von 1947 und der Gesetzgebung des Landes.

Immer wieder taucht Leo Wohleb auf als zentrale Figur der Landespolitik und innerhalb der
von ihm mitbegründeten BCSV, Anlass genug, im Nachlass-Inventar einen Blick auf den Lebensweg
des 1888 in Freiburg geborenen Einserabiturienten zu werfen. Höherer Schuldienst,
Beamter im Kultusministerium in Karlsruhe, Rückversetzung in die Schule durch die Nationalsozialisten
und dann die Nachkriegskarriere als badischer Staatspräsident und nach 1952
als Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Lissabon. Die meisten Dokumente betreffen
die Badenfrage, genauer: den Kampf gegen den Südweststaat. Das Staatsarchiv hat sich
durch die Beschaffung des Materials, die Inventarisierung und die vorliegende Publikation das
Verdienst erworben, eine wichtige Quelle zur Nachkriegsgeschichte Südwestdeutschlands verfügbar
zu machen. Renate Liessem-Breinlinger

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