Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
121.2002
Seite: 255
(PDF, 49 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2002/0255
Beiträge zur Volkskunde in Baden-Württemberg Band 6 und 7. Hg. von der Landesstelle für
Volkskunde Freiburg, dem Badischen Landesmuseum Karlsruhe und dem Württembergischen
Landesmuseum Stuttgart. Theiss Verlag, Stuttgart 1995 und 1997. 496 S. bzw. 256 S., Abb.

Volksglauben, Sagen, Sitten und Brauchtum - vor hundert Jahren die zentralen Themen der
jungen Wissenschaft Volkskunde - sind ganzheitlichen soziokulturellen Forschungen gewichen
. Wie vielfältig diese sein können und wie interessant auch für Laien, beweisen die
„Beiträge zur Volkskunde", hier der Band 7 mit gut recherchierten Aufsätzen. Ganz Aktuelles
wird von Susanne Buchmann unter die Lupe genommen: das Leben in einer Wagenburg, deutlich
unterschieden von den Wohnkollektiven der 1970er und 1980er Jahre, oder von Brigitte
Heck, die den Europapark in Rust bezüglich der Umsetzung musealer Intentionen untersuchte.
Hans-Joachim Schuster greift zurück bis in die frühe Neuzeit mit einer Analyse des dörflichen
Alltags am Bodensee, wozu er sogenannte „Offnungen", Aufzeichnungen dörflicher Rechtsformen
, und Gerichtsprotokolle als Spiegel der Praxis nutzt.

Silke Göttsch geht dem entbehrungsreichen Dasein der Bauernknechte und -mägde und der
Dienstboten in städtischen Haushalten um 1900 nach. Sabine Allweiler, Mitglied des Redaktionsausschusses
und Schriftführerin des 1997 gegründeten Fördervereins für Volkskunde in
Baden e.V., legt die Ereignisse und Hintergründe des Freiburger Weiberkriegs von 1757 offen.
Xaver Schwäbl beschäftigt sich mit der Biographie von Georg und Emma Herwegh, auch mit
dem weniger bekannten Lebensabschnitt nach dem berühmten Freischärlerzug, der 1848 in
Dossenbach am Hochrhein endete.

Karin Walter schreibt über die Geschichte der Ansichtspostkarte am Beispiel der Produktion
des Tübinger Metz-Verlages, dessen Glasplattenarchiv den Weg ins Stuttgarter Haus der
Geschichte gefunden hat. Als kulturgeschichtliche Arabeske erklärt Iris Kühnberger, wieso
nach 1827 die Darstellung von Giraffen auf biedermeierlichen Uhrenschildern Konjunktur
hatte. Werner Wenz, Walter Gabelmann und Lutz Röhrich lassen einen Freiburger Stammtisch
hochleben und sagen dabei Allgemeingültiges zu dieser sympathischen Institution aus.

Andreas Schmidt verwertet aussagekräftiges Material vorwiegend aus dem Archiv des
Deutschen Caritasverbands, um die Lebensumstände der Italiener und Italienerinnen zu beschreiben
, die Ende des 19. Jahrhunderts in großer Zahl zugewandert sind. In erster Linie interessiert
ihn, wie die Einheimischen auf das Fremde reagierten.

Auch Band 6 der Beiträge zur Volkskunde erlaubt einen Blick auf die Vielseitigkeit der
aktuellen Forschungen dieser Disziplin. Hier wurde dokumentiert, wie sich Facharbeiter heutzutage
ihre Wohnungen einrichten, wie die Süddeutschen im 19. Jahrhundert mit Schnaps umgingen
, was sich aus frühen Fotosammlungen herauslesen lässt, welche Art Schmuck im
Ersten Weltkrieg Mode war, wie die Württemberger Waldenserdörfer bis heute ihre Traditionen
pflegen, wie und wann sich der Muttertag einbürgerte; auch das Osterei und das Trachtentragen
, religiöse Kleindenkmale in und um Offenburg, Jazzklänge im Freiburger Kulturleben
der 1920er Jahre und der Roman „Rulaman" als Volksschauspiel sind Themen.

Renate Liessem-Breinlinger

Werner Wolf-Holzäpfel: Der Architekt Max Meckel (1837-1910). Studien zur Architektur
und zum Kirchenbau des Historismus in Deutschland (Materialien zu Bauforschung und Baugeschichte
10). Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg 2000. 432 S., 19 Farbtafeln, 226 Abb.

Den Kennern der Regionalgeschichte ist der Name Max Meckel nicht unbekannt. In Freiburg
sind u.a. die Herz-Jesu-Kirche und das Sparkassengebäude „Haus Zum Walfisch" mit seinem
Namen verbunden, doch auch am Frankfurter „Römer" hat er seine Spuren hinterlassen. Die
Dissertation von Werner Wolf-Holzäpfel dokumentiert erstmals das umfangreiche (Euvre des
Architekten.

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