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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
121.2002
Seite: 256
(PDF, 49 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2002/0256
Der Ludwigsburger Autor, Jahrgang 1957, studierte Architektur an der Universität Karlsruhe
und an der Ecole Polytechnique Federale in Lausanne. Seit 1987 ist Werner Wolf-Holzäpfel
stellvertretender Leiter des Erzbischöflichen Bauamtes in Heidelberg. Neben seiner
praktischen Tätigkeit beschäftigte er sich mit der Geschichte des Sakralbaus des 19. und 20.
Jahrhunderts im deutschen Südwesten. 1999 wurde er mit der vorliegenden Arbeit über den
Architekten Max Meckel und den Sakralbau an der Universität Karlsruhe promoviert. Die
rasche Vorlage der Dissertation im Druck und damit die wissenschaftliche Zugänglichkeit
unterstreicht die handbuchartige Bedeutung des Werkes.

Dem Autor kommt seine praktische Tätigkeit zustatten. Er beschränkt sich nicht auf die Person
von Meckel, sondern bezieht auch die Zeitgenossen mit ein. In einer prosperierenden Epoche
mit starken Bevölkerungszuwächsen blühte die Baukunst. Es gab viel zu tun für die
Architekten. Mehr als 150 Bauten und Projekte sind mit Max Meckel verbunden. „Die praktische
Tätigkeit Meckels als selbständiger Architekt und Kirchenbauer setzte im Jahre 1874
kurz nach der Konstituierung des kleindeutschen Nationalstaats am Beginn des Kulturkampfes
ein und endete im Jahre 1910 wenige Jahre vor Ausbruch des ersten Weltkrieges" (S. 14).
Unter Meckels Leitung entstanden mehr als 56 Kirchenneubauten bzw. -erweiterungen sowie
17 nicht ausgeführte Neubau- und Erweiterungsprojekte, dazu zehn umfassende Restaurierungen
von mittelalterlichen Kirchenbauten, zuzüglich drei nicht ausgeführte Restaurierungsprojekte
. Zum umfangreichen CEuvre gehören außerdem Pfarrhäuser, Klostergebäude, Krankenhäuser
und Sozialbauten in kirchlicher Trägerschaft. Die Kirchenbautätigkeit erstreckte
sich über das Gebiet von zehn Diözesen in Deutschland und der deutschsprachigen Schweiz.
Die meisten Quellen befinden sich in den entsprechenden Bauämtern. Ein geschlossener
zeichnerischer Nachlass existiert heute nicht mehr (S. 15). Der Bereich der etwa 32 Profanbauten
nimmt sich bescheiden aus. Hier ist anzumerken, dass die Quellenlage ungleich
schwieriger ist, da das Quellenmaterial entsprechend zerstreut ist. Max Meckel war mit
Eduard Meyer, übrigens auch Architekt, dem Jüngsten der drei Direktoren der Riegeler Brauerei
, befreundet. In diesem Zusammenhang sind die Pläne für den Umbau des „Großen Meyerhofes
" 1906/07 und der Fassadengestaltung des „Kleinen Meyerhofes" 1908 in Freiburg
(S.380) zu sehen, außerdem die Bierablagen in Euenheim (1899) und in Maulburg 1902/04
(S. 376/77). Ergänzend sind die Pläne für ein nicht realisiertes Wohnhaus (1903 StAF G 12/1-
6616) im Bereich der ehemaligen Abfüllanlage der Riegeler Brauerei in Riegel zu nennen.

Max Meckel (1847-1910) wurde in Dahlem, Kreis Gladbach geboren. Seine Lehre verbrachte
er bei dem bekannten Kölner Baumeister Vinzenz Statz (1865-1869). Meckel erlernte
das Maurer- und Steinmetzhandwerk, beides schloss er mit der Meisterprüfung ab. 1870 wurde
Meckel Gehilfe, danach Büroleiter bei Dombaumeister Josef Wessicken in Mainz. Ein Jahr
später finden wir ihn bei Dombaumeister Franz Joseph Denzinger in Frankfurt. Dort ließ er
sich 1874 als selbständiger Architekt nieder. Meckel war ein Praktiker und hatte sich besonders
mit der gotischen Baukunst intensiv befasst. Als er 1889 den Wettbewerb um die Neugestaltung
der Dreigiebelfassade am Frankfurter Römer gewann, stieg seine Reputation enorm.
Auf Empfehlung des Freiburger Erzbischofs Johann Christian Roos erhielt er 1891 den Auftrag
zur Planung für die Herz-Jesu-Kirche. Im Mai 1892 wurde er zum Erzbischöflichen
Bauinspektor und Vorstand des Erzbischöflichen Bauamts in Freiburg bestellt. Sein Privatbüro
blieb in Frankfurt. Erst als er am 1. April 1894 zum Erzbischöflichen Baudirektor der Erzdiözese
Freiburg ernannt wurde, zog er mit seiner Familie im Sommer 1894 nach Freiburg um.
Damit waren ihm formal die Erzbischöflichen Bauämter in Karlsruhe und Heidelberg unterstellt
. Am 13. Oktober 1893 wurde Meckel der Lehrstuhl für mittelalterliche Baukunst in
Karlsruhe angetragen, obwohl er bekanntlich keine akademischen Weihen hatte. Das Erzbischöfliche
Ordinariat gestattete dies jedoch nicht. Max Meckel hatte zwischen 1878 und
1900 verschiedene Arbeiten in der Deutschen Bauzeitung (DBZ) publiziert. Sein Sohn Carl

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