Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
121.2002
Seite: 260
(PDF, 49 MB)
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Zwecke und lokaler Problemlagen" (S. 54) bestand, und der einen eigenen, spezifisch „weiblichen
" Patriotismus begründete, bestehend aus „Wohltätigkeit, Heimatliebe und Loyalität
zum Herrscherhaus" (S. 269). Ute Scherb

Die Führer der Provinz: NS-Biographien aus Baden und Württemberg (Karlsruher Beiträge
zur Geschichte des Nationalsozialismus 2). Hg. von Michael Kissener und Joachim
Scholtyseck. 2. Auflage, Studienausgabe, Universitäts-Verlag, Konstanz 1999. 880 Seiten,
32 Abb.

Zwei Jahre nach der ersten erschien die zweite Auflage als kostengünstigere Studienausgabe,
die dem nützlichen und hilfreichen Nachschlagewerk über die NS-Größen aus Baden und
Württemberg eine noch größere Verbreitung sicherstellt. Das Werk beschreitet den Weg, die
„Hinterbänkler" des NS-Regimes exemplarisch in Biographien zu durchleuchten und gibt damit
der Diskussion über die Diskrepanz zwischen zentralem Führerstaat und regionaler Selbstständigkeit
Fallbeispiele an die Hand.

Der Sammelband beinhaltet 26 Beiträge mit 33 Biographien sogenannter „Führer aus der
Provinz", womit Baden und Württemberg gemeint sind. Die Beiträge wurden überwiegend
von Nachwuchshistorikern verfasst, die sich größte Mühe gaben und für eine Region des Reiches
eine biographische Dichte schufen, die fast einmalig sein dürfte. Bei den Dargestellten
handelt es sich vor allem um vier Gruppen: Zum einen die leitenden NSDAP-Funktionäre, wie
die Gauleiter und Reichsstatthalter, die zweite Gruppe umfasst neun Mitglieder der Badener
und Württemberger Landesregierung, die dritte Gruppe beinhaltet hohe Beamte und Funktionäre
der Polizei und Justiz, worunter auch die Gestapo, die zum Teil in Sammelbeiträgen
bearbeitet wird, zu rechnen ist. Die vierte und letzte Gruppe besteht aus Personen aus dem
deutschen Südwesten, die zwar den Regionen Badens und Württembergs entstammen, deren
Agitationsrahmen aber eher das nationalsozialistische Deutschland, als die Region war. Zu
dieser letzten Gruppe zählen beispielsweise der Rassenforscher H.F.K. Günther und der
Reichsstudentenführer Gustav Adolf Scheel.

Alle Biographien zeigen die vom Ausgang des ersten Weltkrieges enttäuschte Generation
und deren Hass auf den Versailler Vertrag als Gemeinsamkeiten. Ebenso werden an den Darstellungen
die altersmäßigen Unterschiede der aus Baden zu den aus Württemberg stammenden
Personen, ihre krausen Ideen und die unterschiedlichsten Vorstellungen eines „neuen"
Deutschland nationalsozialistischer Prägung deutlich. Die Biographien zeigen den Span-
nungsbogen des zentralistischen Führerstaates und des praktischen Partikularismus (Kißener,
S. 20), deuten bedingte Erfolge einer Entnazifizierung nach 1945 an und zeigen aber auch die
Unbelehrbarkeit einiger Dargestellten (z.B. H.F.K. Günther) weit über das Dritte Reich hinaus
. Dem Band ist eine große Verbreitung auch zu schulischen Zwecken zu wünschen, weil er
gerade die Alltäglichkeit des Nationalsozialismus nicht im fernen Reich, sondern eben in der
Provinz und im Alltag vor Augen führt. Der Band bietet eine gute Basis für das Verständnis,
für Unterrichtsbeispiele, aber auch für weiterführende wissenschaftliche Arbeiten, sodass das
Erscheinen der Studienausgabe sehr zu begrüßen ist. Dieter Speck

Gemarkungspläne im Generallandesarchiv Karlsruhe. Bearb. von Marie Salaba und Gisela
Schenk (Veröffentlichungen der Staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg 52/1 und
52/2). Verlag Kohlhammer, Stuttgart 2001. 1513 S., 32 Abb.

Mit zwei dicken, aufwändigen Repertorienbänden werden die Gemarkungsbände des Generallandesarchivs
für ein breites interessiertes Publikum leicht zugänglich. Die Verzeichnung
der Sammlung, die so viele lokal- und regionalhistorische Aspekte vereinigt und für viele
Orts-, Stadt- und Regionalgeschichten von großer Bedeutung ist, wird nun durch die umfang-

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