Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
121.2002
Seite: 264
(PDF, 49 MB)
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nungsfeld von vorgefundener Bausubstanz, Denkmalpflege und künftigen Nutzungsansprüchen
getroffen haben, und lassen etwas von der Entdeckerstimmung spüren, die beim Umbau
des Gebäudes geherrscht haben muss. Sophie Stelzle-Hüglin beschreibt und katalogisiert
die aufgefundenen Ofenkacheln, Ilse Fingerlin fünf Schuhe früherer Bewohner, die, wie die
Autorin annimmt, als Glücksbringer in den Zwischenböden des Hauses abgelegt wurden. Den
Autoren geht es dabei nicht um eine Geschichte der Talvogtei als Verwaltungssitz, die von F.
Armbruster in einer ungedruckt gebliebenen Dissertation von 1950 dargestellt wurde, sondern
um eine Geschichte des Gebäudes selbst. Die umfangreiche und erst kürzlich neu verzeichnete
schriftliche Überlieferung im Stadtarchiv Freiburg wurde zu den Baubefunden ergänzend
herangezogen. Entstanden ist ein instruktiver Band, der für Bau- und Burgenforscher Vergleichsmaterial
bereit stellt und dem Laien ein geschichtsträchtiges Gebäude erschließt. Die
noble Ausstattung mit Zeichnungen und zahlreichen, teilweise sehr kunstvollen Farbfotogra-
phien unterstreicht und ergänzt den Text. Nicht zuletzt macht das Buch eines deutlich: Die
(wie es auf S. 20 zutreffend heißt) Utopie, die die Gemeinde Kirchzarten mit der Wiederherstellung
dieses Gebäudes in Zeiten knapper Kassen verwirklichte. Clemens Joos

Hermann Brommer: Katholische Pfarrkirche St. Pankratius March-Holzhausen. Kunstverlag
Josef Fink, Lindenberg 2002. 32 S., zahlreiche Abb.

Dass man nicht weit fahren muss, um Neues und Schönes zu entdecken, hat Hermann Brommer
schon oft gezeigt, kürzlich wieder in einer kleinen Schrift über die Pfarrkirche im Marchort
Holzhausen vor den Toren von Freiburg. Dank seiner Vertrautheit mit der Breisgauer
Künstlerszene vergangener Jahrhunderte, dem Ergebnis jahrzehntelangen Forschens, gelingt
es ihm immer besser, die Herkunft von Kunstwerken und ganzer Ensembles zu klären. In
Holzhausen dominiert das ausgehende 18. Jahrhundert, der spätbarocke Stil mit Anklängen an
den Klassizismus. Meisburger, Pfunner, Göser sind die bekanntesten Namen aus der Künstlerliste
dieser Epoche. Gaißer, Hechinger, Riesterer, Bechter und Vonderlew gehören in den
Kanon. Alle werden mit biographischen Daten und Stichworten zu ihrem Schaffen vorgestellt.

Die Kostbarkeiten in der Holzhauser Kirche beschränken sich nicht auf die Altäre, den
Stuck und die Deckengemälde; auch der Kirchenschatz wird vorgestellt, darunter ein Kelch
von 1759 mit der Gravur „Buxweil", was an die abgegangene Siedlung Buchsweiler erinnert.
Die Baugeschichte des Pfarrhauses, das mit der Kirche ein Ensemble bildet, wird einbezogen.
Warum der Turm neben dem barocken Kirchenschiff zu klein wirkt, erklärt sich aus der Altersstaffelung
: Er blieb von der mittelalterlichen Kirche übrig, die gotischen Maßwerkfenster zeigen
es an. Eine Grundrisszeichnung, auf der die Ergebnisse von Grabungsarbeiten anlässlich
eines Heizungseinbaus verwertet sind, klärt die bauliche Entwicklung.

Renate Liessem-Breinlinger

Hans-Josef Wollasch: „Betrifft: Nachrichtenzentrale des Erzbischofs Gröber in Freiburg".
Die Ermittlungsakten des Geheimen Staatspolizei gegen Gertrud Luckner 1942-1944 (Karlsruher
Beiträge zur Geschichte des Nationalsozialismus 4). Hg. von der Forschungsstelle „Widerstand
gegen den Nationalsozialismus im Deutschen Südwesten" der Universität Karlsruhe.
Universitäts-Verlag, Konstanz 1999. 254 S., Abb.

1900 im englischen Liverpool geboren, aufgewachsen bei Adoptiveltern, 1925 Abitur im
preußischen Königsberg, Studium der Volkswirtschaft in Königsberg, Frankfurt, Birmingham,
Promotion in Freiburg i. Br., hier dann Angestellte des Deutschen Caritasverbandes. Das sind
Gertrud Luckners biographische Rahmendaten. Sie war Pazifistin, Mitglied der Gemeinschaft
der Quäker und Katholikin durch Konversion. Als sie 1996 hochbetagt starb, verfügte sie über
hohe Auszeichnungen von der Ehrenbürgerwürde in Freiburg über sämtliche Orden der Bun-

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