Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
121.2002
Seite: 269
(PDF, 49 MB)
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den war, hat die neue Regierung nicht weiterverfolgt. Das Buch trägt viel dazu bei, die Linien
bis zur gegenwärtigen Situation aufzuzeigen: Von der Entwicklung der Nationalstaaten in Europa
und deren Unfähigkeit mit Minderheiten, insbesondere der jüdischen, human umzugehen
, bis zu den diplomatischen und politischen Schritten zur Gründung eines Staates Israel
und den daraus sich ergebenden Problemen.

Der Band ist mit Fotos illustriert und verfügt im Anhang über ein nützliches Begriffsregister
. Detlef Vogel

Ulrike Rödling / Heinz Siebold: Der Münstergeneral. Menschen und Ereignisse. Freiburg
in der Badischen Revolution 1848/49. Verlag Moritz Schauenburg, Lahr 1998. 208 S., Abb.,
Karten.

„Jeder Freiburger kennt das Münster - aber wer hat schon einmal etwas vom „Münstergeneral
" gehört? . . . und was hat ein Seidenfabrikant mit der Revolution zu tun?" Mit diesen Fragen
wecken Ulrike Rödling und Heinz Siebold bereits im Vorwort die Begierde beim Leser,
mehr über die in Freiburg aktiv beteiligten Personen der Badischen Revolution von 1848/49
zu erfahren.

Bewusst gehen die Autoren zunächst auf den Vorabend der Revolution ein, die Zeit zwischen
1832 und 1848. Liberalismus, freiheitliche Ideen sowie die soziale- und wirtschaftliche
Lage in Baden werden u.a. als auslösende Faktoren für die bewaffnete Erhebung 1848/49 genannt
. Dadurch gelingt es, alle Leser auf den gleichen Wissensstand zu bringen, der für die im
Anschluss folgenden Biographien und dem Verständnis der einzelnen Personen und ihrer
Handlungsweisen unerlässlich ist.

Den Schwerpunkt des Werkes stellt - wie der Buchtitel „Der Münstergeneral" bereits deutlich
macht - das Leben und Wirken Georg Viktor von Langsdorffs dar. Detailliert werden
Langsdorffs Elternhaus, seine Kindheit in Brasilien, die Jugendjahre in Freiburg, seine Zeit als
Turner und „Generalissimus" der Aufständischen, die Emigration nach Amerika, sein Wirken
als Zahnarzt und Spiritualist, die zweite Reise in die Staaten und die letzten Jahre im Evangelischen
Stift Freiburg geschildert. Die Autoren verstehen es hierbei sehr gut durch das Ein-
flechten der Lebenserinnerungen Langsdorffs, seine Biographie lebendig und anschaulich
wiederzugeben.

Als weitere Freiburger Personen dieser revolutionären Zeit werden Carl Mez und Karl von
Rotteck junior näher vorgestellt. Auch die „Bürgerliche Lesegesellschaft" in Freiburg, die Ereignisse
1849 und die Schicksale der „Achtundvierziger" in Kurzbiographien werden nicht
vergessen und ergänzen die Darstellung. Wer sich selber auf die Spuren der Revolutionäre und
des „Hecker-Zuges" machen möchte findet in zahlreichen Abbildungen und 5 Karten anschauliches
Material und wertvolle Tipps.

Höheren Ansprüchen genügt das Buch leider nur bedingt, wozu einige Ungenauigkeiten
beitragen. So war Heinrich Schreiber nicht der „spätere Stadtarchivar" von Freiburg. Vielmehr
übte er dieses Amt vor 1847, und zwar von 1822-1835 aus (S. 23). Des weiteren wurde das
wichtige Datum der Freiburger Volksversammlung an Karsamstag auf dem Karlsplatz fälschlich
mit 23. April 1848, statt 22. April, angegeben (S. 59). Auch verstarb Friedrich Hecker
nicht mit 77, sondern 69 Jahren (S. 169), und Carl Mez wird, obwohl im Hauseingang deutlich
zu sehen, in der Bildbeschreibung unterschlagen (S. 106). Weitere Beispiele ließen sich
anführen. Ferner scheinen einzelne Beiträge oft nicht aufeinander abgestimmt zu sein, so dass
häufige textliche Wiederholungen negativ auffallen (z. B. Herwegh, S. 46f. u. 58; Ostern 1848,
S. 34ff. u. 59ff; Langsdorff-Gemälde etc., S. 88 u. 94). Auch eine Sortierung der Anmerkungen
nach Seitenzahlen ohne Anmerkungsnummer ist ungewöhnlich. Ein Register - zumindest
mit Orts- und Personennamen - wäre ebenso wünschenswert gewesen.

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