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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
122.2003
Seite: 22
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den Antrag, das alte, kleine und baufällige Pfarrhaus zu erneuern. Das Kloster lehnt eine Renovierung
bzw. einen Neubau ab.96

7752

Pfarrer Sander gibt nicht auf. 1752 lässt das Kloster Schuttern ein neues Pfarrhaus bauen,97
einen demonstrativen Bau, wie Leo Schmidt ihn bezeichnet: Keine bescheidene Behausung
eines protestantischen Landpastors, sondern ein originelles und gewagtes Stück.98

Sehr gewagt ist auch die bauliche Merkwürdigkeit von schiefwinkligen Wohnräumen, so
Hillenbrand.99 Freiherr von Elverfeldt meint, die Rhomboidform des Pfarrhauses sei keine Bosheit
des Klosterarchitekten,100 gibt aber keine weitere Erklärung dafür. Nach Meinung von
Schmidt ist die auf rechte Winkel verzichtende Innengliederung des Pfarrhauses eine konsequente
Fortsetzung der in der Pfarrhausfassade dargestellten Architektur mit der Freitreppe,
dem behäbigen Torbogen im Sockelgeschoss, dem Rundfenster im Treppenunterbau, der glatten
, großen Fläche des Sockelgeschosses und dazu im Kontrast die dichte Fensterreihung des
Obergeschosses.101 Dagegen ist einzuwenden, dass eine rhomboide Form der Räume im Innern
des Hauses in keinem Zusammenhang mit der ohne rhomboide Stilelemente einwandfreien
Gestaltung der Außenfassade steht. Viel plausibler ist die Erklärung von S. Peter, wonach
der Grundriss des Hauses in Form eines Parallelogramms eine notwendige Anpassung an
die Grundstücks grenzen ist.102 Diese sind ebenfalls schiefwinklig.103

20. August 1755

Zwischen den Vertretern des Markgrafen und des Klosters Schuttern wird ein Vergleich über
die Zehntrechte einiger Gemeinden des Umlandes, darunter auch Köndringen, geschlossen.104

7756/55

Im Innenbau der Köndringer Kirche finden wichtige Reparaturen statt.105
25. Februar 1758

Zwischen dem Kloster Schuttern, der Großherzogl. Domänen Cammer und der Gemeinde
Köndringen wird am 25. Februar 1758 ein Vertrag über die Verpflichtungen der Gemeinde
Köndringen betreffend die Hand- und Spanndienste für die Kirche unterzeichnet.106

3. März 1758

Für das Kloster Schuttern unterschreiben Abt Carolus und Prior Sebastian Holzmann, für die
Gemeinde Köndringen Nikolaus Schmidt, die beiden Stabhalter, die Mitglieder des Ortsge-

96 Erb (wie Anm. 45), S. 45.

97 Sander hatte sich während seiner Studienzeit mit dem späteren Markgrafen und Großherzog Karl Friedrich angefreundet
, wie Peter (wie Anm. 94), S. 195, vermerkt.

98 Schmidt (wie Anm. 2), S. 309 f. (Köndringen).

99 Hillenbrand (wie Anm. 3), S. 45. Er hat jedoch keine Erklärung für die merkwürdige Bauweise.

100 Elverfeldt (wie Anm. 21), Ms. S. 12.

101 Schmidt (wie Anm. 2), S. 310.
i°2 Peter (wie Anm. 4), S. 46.

103 Vgl. die Abbildung des Architektenplanes Lageplan von Kirche und Pfarrhaus im März 1856 (vgl. Abb. 7). Auf
telefonische Anfrage des Verfassers am 10. November 1998 bestätigt Pfarrer Bordne von Köndringen die Schief-
winkeligkeit der Räume. Nur beim Treppenaufgang wurde sie inzwischen beseitigt.

km peter (wje Anm. 4), S. 30.

i°5 Hillenbrand (wie Anm. 3), S. 21. Er vermerkt dazu, dass die Kirchengemeinde damals rund 100 Jahre warten
musste, bis ein Neubau zu Stande kam.

i06 Hillenbrand (wie Anm. 3), S. 25. Genauer bei Peter (wie Anm. 4), S. 32: Für das Kloster unterzeichnet Abt
Carolus, für Köndringen 102 Köndringer Bürger. Die wichtigsten Bestimmungen sind folgende: Das Kloster
übernimmt jetzt und fürderhin zu ewigen Zeiten die Reparatur und Erbauung des Langhauses, des Chores und
des Turmes. Die Gemeinde Köndringen übernimmt für sich und alle Nachkömmlinge die Erhaltung des
Glockenstuhls. Das zu ewigen Zeiten und für alle Nachkömmlinge endete schon 45 Jahre später mit der Säkularisation
, als Baupflicht und Rechtsnachfolge 1803 auf das Großherzogtum Baden übergingen.

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