http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2003/0053
Abb.l Paulinereremit
Seit Mitte des 14. Jahrhunderts entstanden in der Provinz 16 bis 18 Paulinerklöster, deren
genaue Gründungsdaten nicht immer bekannt sind (Abb. 2).9 Schwerpunkte waren die Diözesen
Basel und Konstanz mit dem Schwarzwald, dem Hochrhein und südlichen Oberrhein.10 Im
Bistum Basel wurde 1383 eine Niederlassung in Rothaus am Rhein bei Muttenz gegründet,
eine weitere bestand offenbar bei Sulz (Oberelsass).
Im Bistum Konstanz war - sieht man von einer kurzlebigen Niederlassung in Ebnit bei
Dornbirn (nachgewiesen 1351 und 1377) ab - das älteste Paulinerkloster wohl Tannheim bei
Hüfingen.11 Es ging kurz nach 1350 aus einer Eremitengemeinschaft im nahegelegenen Wald
Scharta hervor. 1353 bereits bestand ein Paulinerkonvent, zu dessen Schirmvogt sich Graf Hug
von Fürstenberg erklärte. 1803 wurde es von den Fürstenbergern säkularisiert.
1360 schenkte der Ritter Heinrich von Blumenegg den Paulinerbrüdern Ulrich und Johannes
seinen Hof ze der wilden Habe nahe dem Örtchen Grünwald bei Neustadt/Schwarzwald
mit etwas Feld und Wald. 1362 ist bereits die Rede vom conventus in Wildenhab. Das - erstmals
1469 so genannte - monasterium beate Marie virginis im Gruenwald in Nigra silva kam
1488 an die Fürstenberger. Ähnlich wie Tannheim lebte Grünwald nach seinem Verfall im
9 Vgl. zum Folgenden Schmid und Lorenz (beide wie Anm. 7).
10 Die Klöster Anhausen an der Jagst bei Crailsheim und Goldbach bei Öhringen lagen im Bistum Würzburg, im
Erzbistum Mainz lag das einzige auf dem Donnersberg bei Kirchheimbolanden. Bisher nicht lokalisiert wurde
das Kloster am rivus tenuis oder Tennebach, das sicherlich mit dem oben erwähnten clericus Hermannus de
Tennebach in Verbindung zu bringen ist.
11 Schmid (wie Anm. 7), S. 109; F. Mayer: Das Paulinerkloster in Tannheim. In: Tannheim. Geschichte von Dorf
und Kloster am Osthang des Schwarzwaldes. Radolfzell 1971, S. 124 ff.
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