Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
122.2003
Seite: 70
(PDF, 58 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2003/0070
Abb. 11 Eichstetten, Bruderhäusle. Pilgerzeichen mit der Darstellung des Hl. Fiacrius um 1400

(LDA, M. Reinauer)

den Bischofstab. Über seiner rechten Schulter ist ein Kreuz eingeprägt. Zu seiner Rechten sitzt
ein Mädchen, zu seiner Linken ein Knabe. Durch die Buchstaben S und F ist eine Zuweisung
möglich: S[anctus] F[iacrius].

Auch wenn dieser Heilige häufig mit einem Spaten als Attribut dargestellt ist, dürfen wir
aufgrund der Signatur das Pilgerzeichen dem Wallfahrtsort Saint-Fiacre-en-Brie zuweisen, wo
der Heilige Fiacrius verehrt wurde.60 Der Patron der Gärtner und Lohnkutscher lebte im 7.
Jahrhundert. Der iro-schottische Mönch gelangte nach Meaux bei Paris. Nachdem er im dortigen
Kloster die Armen und Pilger versorgt hatte, zog er sich in dessen Nähe als Einsiedler
zurück. Neben dem Gebet widmete er sich der Heilung von Kranken. Mit den Erträgen aus
seinem Garten unterstützte er Bedürftige. Er verstarb am 30. August 670 und sein Grab wurde
zur Pilgerstätte. Unser Pilgerzeichen zeugt davon, dass die Ruhestätte des ebenfalls als Eremit
lebenden Heiligen das Ziel einer Pilgerfahrt einer Person war, die sich auf der Eichelspitze aufgehalten
hat.

60 Lexikon der christlichen Ikonographie. Bd. VI. Hg. von Wolfgang Braunfels und Engelbert Kirchbaum.
Rom u.a. 1994,, S. 238. Der Standort in Paris, wo die Lohnkutscher warteten um Pilger nach St. Fiacre zu bringen
, war dem Heiligen geweiht. Die Bezeichnung Fiaker für diese Kutschen wurde auf andere Städte (z. B. Wien)
übertragen.

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