http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2003/0081
Als Handelsleute, Spitzenbeamte und Fabrikanten traten im 18. Jahrhundert die Montfort
aus Sallanches im Faucigny in Erscheinung. Auch sie entfalteten im Freiburger Umland vielfältige
geschäftliche Aktivitäten. In Geisingen erscheint 1747 ein Firmling Ludovicus Montfort
; 1795 wurde dort eine Tochter der Clara Montfortin und ihres Mannes Laurentius Keller
getauft.20 In Riegel betrieb Maurice Montfort einen Groß- und Detailhandel u.a. mit Freiburger
Kaufleuten. Er lieferte vorrangig Tuche, daneben auch Gewürze, Chemikalien, Schießpulver
und Haushalts waren.21 Dessen Bruder Franz Karl Montfort, mit einer Tochter aus der
schwerreichen Krozinger und Endinger Unternehmerdynastie Litschgi verheiratet und ungefähr
um 1713 in Freiburg eingebürgert, übernahm nach der Ratsabsetzung durch die österreichischen
Behörden 1747 das Freiburger Amt des Obristmeisters. Er war an der weitgehend
unblutigen Eindämmung von drei Freiburger Revolten beteiligt („Galgenkrieg" mit Günterstal
Abb. 4 Das Grabrelief des als Kind verstorbenen Rudolf Montfort (+ 1796) auf dem Alten Friedhof in Freiburg
(aus: Ingrid Kühbacher: Sie lebten in Freiburg, Freiburg 1987, S. 16)
20 Martin (wie Anm. 1), S. 28 f.
21 StadtAF, El B III 8, Handelsbuch des Kaufmanns Moritz Montfort, Riegel, 1724-1740. Diese Quelle wird derzeit
durch Eva Wiebel und den Verfasser im Rahmen des einleitend vorgestellten Projekts statistisch ausgewertet
. Neben Warenmengen und -preisen werden v.a. die Handelspartner und die regionale Verankerung der Handelsaktivitäten
ermittelt.
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