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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
122.2003
Seite: 146
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2003/0146
Klara Gillmann40 wenn möglich an den Todestagen.

Ein tausend Mark sollen für die römisch katholische Kirche in Merdingen41 zur Res-
taurirung verwendet werden, besonders des Hochaltars.42

In den Pfarrkirchenfond Adelhausen-Wiehre43 sollen zweihundert Mark bezahlt werden
zur Stiftung eines jährlichen Seelenamtes für den Stifter Pfarrer Benedikt Gillmann.
Zur Abhaltung einer44 Jahrtagsseelenmesse für denselben Stifter sollen hundert Mark in
den Kapellenfond im Marienhause in Freiburg bezahlt werden.

In den St. Bonifazius=Verein 400 - vierhundert Mark45 - in dessen Sammelverein Einhundert
Mark. In Kindheit Jesu Werk Einhundert Mark zur Looskaufung von Heidenkindern
. Eines derselben soll auf meinen Namen getauft werden. In St. Josephs Anstalt in
Herthen46 sollen Einmal Fünfzig Mark gespendet werden.

40 Klara Gillmann geb. Faber. Gemäß dem 'Geburtsbuch' der Gemeinde Merdingen (Mikrofilm im EAF), S. 39,
wurde die Genannte am 6. August 1789 als Tochter des Johannes Faber und der Maria Merktin geboren und
starb am 29. Januar 1872. Als Taufpaten fungierten ein Johannes Bärmann (gemäß den Archivrecherchen von
Dr. Jane Theede/Miami möglicherweise identisch mit einem am 25. August 1745 geborenen Johann Baptist
Bärmann, der um 1775 eine Maria Bucher heiratete und dessen Todesjahr sich bislang nicht ermitteln ließ) sowie
eine Anna Landmann (siehe ebd.). Klara überlebte ihren bereits 1836 verstorbenen Gatten Ludwig (siehe
Anm. 39) somit um mehrere Jahrzehnte. Dem zu jenem Zeitpunkt (genauer: 13. September 1853-27. Oktober
1854; so die Abschrift eines am 16. Januar 1855 ausgestellten Dienstzeugnisses in einer Eingabe Benedikt Gillmanns
, die am 2. Juli 1856 in Rosenberg (südöstlich von Buchen) verfasst wurde [EAF, Personalakte Benedikt
Gillmann, hier S. 11) in Schellbronn (bei Pforzheim; Dekanat Mühlhausen zu Ersingen) als Pfarrverweser tätigen
Benedikt Gillmann wurde im September 1853 die Erlaubnis erteilt, seine Mutter Klara als Haushälterin bei
sich aufzunehmen (ebd.). Ein entsprechender Antrag des Geistlichen war am 16. September 1853 eingereicht
worden und steht mit einem zum gleichen Zeitpunkt gestellten Gesuch in Zusammenhang, eine eigene Haushaltung
einrichten zu dürfen. Welche Gründe Gillmann dazu veranlassten, ausgerechnet seine bereits betagte
Mutter einzustellen, erfahren wir aus dem soeben genannten Bittgesuch: Als Haushälterin wünscht der gehorsamste
Petent seine 62 Jahr alte Mutter nehmen zu dürfen, die bei gnädigster Gewährung besagter Bitte von
vielen, mehrjährigen Zerwürfnißen mit einer undankbaren Schwiegertochter befreit würde und so im Frieden
leben könnte [...]. Laut einem am 2./3. August 1870 in Freiburg gefertigten, insgesamt 62 Seiten umfassenden
Vernehmungsprotokoll (ebd.) führte Klara Gillmann bis April 1869 den Haushalt ihres Sohnes (S. 290 [= S. 2],
Frage/Antwort Nr. 2). Das Verhör wurde übrigens u.a. von dem Erzbischöflichen Offizialatsrat und Kanzleidirektor
(seit 1854) Dr. Heinrich Maas (1826-1895) geführt, der zu Heinrich Hansjakob über Jahrzehnte hinweg
nicht nur enge Beziehungen unterhielt, sondern diesem auch zahlreiche kirchliche Interna übermittelte. Hierzu
siehe Hildenbrand: Heinrich Hansjakob - Rebell im Priesterrock (wie Anm. 3), S. 172 f. Klara Gillmann lebte
nach ihrem Ausscheiden aus dem Pfarrdienst wieder in ihrem Heimatort Merdingen (so die am 2. Juni 1870 in
Überlingen am Ried gegenüber dem Großherzoglichen Amtsrichter Heiss sowie dem Rechtspraktikanten Friedrich
zu Protokoll gegebene Aussage Benedikt Gillmanns in: Personalakte Benedikt Gillmann, hier S. 5). Ein
umfangreicher historischer Abriss zur Geschichte der Merdinger Familie Faber wird derzeit von Pia Fackler/
Freiburg vorbereitet.

41 in Merdingen im Originaltext oberhalb der Zeile nachgetragen.

42 Wie mir Prof. Hermann Brommer/Merdingen am 19. Juli 2001 brieflich mitteilte, kam diese Stiftung den um
1901 an der Merdinger Pfarrkirche durchgeführten Erneuerungsarbeiten zugute: Es ging dabei um eine Übermalung
und Neugestaltung unserer Kirche im Zeitgeschmack der 1900er-Jahrhundertwende. Literatur: Ders.:
Merdingen. Pfarrkirche St. Remigius. 5., veränderte und erweiterte Auflage (Schnell, Kunstführer 1003). Regensburg
1999, besonders S. 4; ders.u.a.: Merdingen. Rebdorf am Tuniberg reich an Geschichte und Kunst.
Festschrift. 850-Jahrfeier der ersten urkundlichen Erwähnung Merdingens. 800 Jahre Deutscher Orden. 250jähri-
ges Baujubiläum der barocken Pfarrkirche St. Remigius (Große Kunstführer 162). München/Zürich 1989, S. 21-
24, besonders S. 36.

43 Es handelt sich hierbei um jenen Freiburger Stadtteil, in dem sich auch die drei nachweisbaren Alterswohnungen
Gillmanns lokalisieren lassen (siehe Anm. 29).

44 Im Originaltext unterstrichen.

45 Sic! Die doppelte Schreibweise findet sich auch im Originaltext.

46 Wie sich weiteren Dokumenten, die sich in der Hinterlassenschaftsakte (siehe Anm. 23) erhalten haben, entnehmen
lässt, bezieht sich diese Ortsangabe auf Herten/Baden (bei Rheinfelden). Bei der genannten St. Josephsanstalt
handelt es sich um ein Heim für geistig Behinderte, zu dessen älterer Geschichte sich eine Reihe von
Akten erhalten haben: EAF, II. Specialia d. Anstalten B 6 Nr. 85 (= Herten/St. Josephsanstalt, Pflegeanstalt für
Cretinen, Bd. 1 [Zeitraum: 1879-1909]).

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