Freiburger historische Bestände - digital

Abb. 6 Mit ihrer Enkelin Irene (heute: Mrs. Gill) zu Hause in Günterstal, ca. 1935 (Privat)

Bundesrepublik auf nahezu sämtliche Restitutionsansprüche mit der Begründung, sein Vater
habe im Rahmen der erzwungenen Geschäftsübertragung die „Asta-Werke" selbst als neue
Eigentümer ausgewählt.101 Offenbar ging die „Arisierung" vergleichsweise fair über die Bühne
- und Olga Hempel konnte vor größerem Schaden bewahrt werden.

Der Zufall jedoch war es, der die inzwischen 69-Jährige vor dem sicheren Tod rettete, dem
sie wohl kaum hätte entkommen können, wäre sie noch länger in Freiburg geblieben. Tatsächlich
hatte sie fest vor, Ende des Jahres wieder in ihre Wohnung zurückzukehren, als sie im
Herbst 1938 erneut in den Iran reiste, um die Familie ihrer Tochter zu besuchen. Nach der

101 Für diese Information danke ich Frau Kathrin Clausing, die derzeit im Auftrag der Stadt Freiburg das Leben der
Freiburger Jüdinnen und Juden während des „Dritten Reiches" untersucht. Die Ergebnisse ihrer Forschungen
werden voraussichtlich 2005 in der Veröffentlichungsreihe des Freiburger Stadtarchivs publiziert.

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