Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
122.2003
Seite: 255
(PDF, 58 MB)
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Buchbesprechungen

Landes- und regionalgeschichtliche Literatur

Baden-Württembergische Biographien Band III. Hg. von Bernd Ottnad und Fred L. Sepaintner (Veröffentlichung
der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg). Verlag W. Kohlhammer
, Stuttgart 2002. 513 S., Leinen.

Die Bände in schlichtem Grau sind in den Bibliotheken mittlerweile schon von weitem zu erkennen: viermal
Badische Biographien Neue Folge (BBNF) und nun dreimal Baden-Württembergische Biographien
(BWB), letztere etwas voluminöser als die älteren Schwestern und geschmückt mit dem Landeswappen
auf dem Buchrücken.

Mit dem dritten Band der BWB war ein Generationenwechsel in der Herausgeberschaft verbunden.
Bernd Ottnad, der Vater und unermüdliche Bearbeiter der Reihe, kooperierte noch bis zu seinem Tod im
September 2002 mit seinem Nachfolger Fred L. Sepaintner. Dieser brachte den Band zum Abschluss und
präsentierte ihn als Hommage an den Begründer der Reihe, der das effektive Schema - kompakte Viten-
texte, rasch erfassbarer Datenüberblick im Vorspann - konzipiert und einen Stamm kompetenter Mitarbeiter
herangezogen hat.

Der dritte Band der BWB stellt wie seine Vorgänger Männer und Frauen vor, die ab 1952, dem Gründungsjahr
des Landes, gestorben sind. Zwischen 1910 und 1951 Verstorbene werden in den BBNF behandelt
. Zwei Aufnahmekriterien liegen zugrunde: Verbundenheit mit dem Land Baden-Württemberg,
was auch außerhalb Geborene erfüllen können, und eine Lebensleistung mit nachhaltiger Bedeutung im
positiven wie im negativen Sinn.

Im Verzeichnis der 188 Beiträge fallen zunächst Namen wie Reinhold Maier, Theodor Eschenburg,
Bischof Hemmerle oder die der Flugzeugbauer Heinkel und Hirth auf. Durch die südbadische Lupe gesehen
, stößt man auf Gertrud Luckner, die Helferin vieler Verfolgter während der NS-Zeit, meisterhaft
portraitiert von Hans-Josef Wollasch, oder die Vita des Anthropologen Eugen Fischer, 1927-1942 Leiter
des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Vererbungslehre und Eugenik in Berlin, eine spannende Biographie im
Zentrum der NS-Rassenlehre. Erstaunliches liest man hierzu bei Horst Ferdinand und Kurt Erich Maier,
die Fischers Verstrickung in die NS-Rassenpolitik gleich einleitend betonen: dass dieser 1898 mit summa
cum laude bewertete, während der Kaiserzeit in den deutschen Kolonien weit gereiste Wissenschaftler,
der durchaus „Minderwertige" zu benennen wusste, die Juden entgegen der NS-Parteidoktrin hiervon ausdrücklich
ausnahm und als hochstehendes Kulturvolk bezeichnete.

Bei der Suche nach südbadischen Autoren findet man Hans Hofstätter mit einem Beitrag über den
Maler Bissier, Paul Feuchte über den badischen Justizminister Hermann Fecht, Adolf Schmid über den
Pädagogen, Skipionier und Präsidenten der Badischen Heimat Hermann Schwarzweber, Michael Bachmann
und Karl Siegfried Bader über den Schriftsteller Hans Studniczka, Clemens Siebler gleich mit sieben
Arbeiten, darunter über die Mundartdichterin Hedwig Salm, Manfred Bosch und Gerhard Fingerlin
mit einem Portrait des Schulmannes und Archäologen Friedrich Kuhn, der zu den Verfolgten des NS-
Regimes gehört, die mit 22 Beispielen einen Themenschwerpunkt des vorliegenden Bandes bilden. Auch
der Priester Adolf Futterer, vorgestellt von Franz Hundsnurscher, ist dieser Gruppe zuzurechnen.

Diese Impressionen lassen den Reichtum des hier auf 500 Seiten Gebotenen ahnen. Wer die BWB III
besitzt, verfügt zugleich über das Gesamtregister der Reihe, das mittlerweile 1300 Namen nennt.

Renate Liessem-Breinlinger

Habsburg und der Oberrhein. Gesellschaftlicher Wandel in einem historischen Raum. Hg. von Saskia
Durian-Ress und Heribert Smolinsky in Zusammenarbeit mit dem Alemannischen Institut Freiburg.
Waldkircher Verlag, Waldkirch 2002. 295 S., zahlr. Abb.

Der Sammelband besteht aus sieben Beiträgen, die als Einzelthemen einer Ringvorlesung im Jahre
1999/2000 entstanden sind. Sie stehen in thematischem Zusammenhang mit der großen Vorderösterreich-
Ausstellung und ergänzen sie inhaltlich.

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