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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
123.2004
Seite: 57
(PDF, 49 MB)
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Abschließend soll noch einmal betont werden, dass es sich bei dem Holzschnitt mit dem
Bildtitel <Friburgum> in der 2. Ausgabe der Margarita philosophica aus dem Jahr 1504 tatsächlich
um die älteste druckgraphische Abbildung von Freiburg im Breisgau handelt.61

Daneben gibt es nur noch das Freskobild mit dem hl. Martin vor der Phantasiekulisse einer
mittelalterlichen Stadt, das in der Zeit um 1480 entstanden sein muss. Dieses bruchstückhaft
erhaltene Wandgemälde mit dem hl. Martin von Tours, der vor den Toren von Amiens seinen
Mantel mit dem Bettler teilt, befand sich bis 1955 im südlichen Seitenschiff des Freiburger
Münsters. Die Forschungsergebnisse von Hermann Kopf haben gezeigt, dass das Fresko ein
Bruderschaftsbild der Freiburger Steinschleifer gewesen sein könnte, das zu dem urkundlich
nachgewiesenen St. Martinsaltar im Freiburger Münster gehört hat, der zwischen 1450 und
1480 entstanden ist.62 Das durch Fehlstellen stark beeinträchtigte Fresko ist 1975 in die ehemalige
Franziskanerkirche St. Martin in Freiburg übertragen worden und hat dort an der Stirnwand
des südlichen Seitenschiffs einen guten Platz gefunden.63 Bereits Fritz Geiges bemerkte
1884 kritisch, der Künstler habe bei der Darstellung des hl. Martin vor den Toren der Stadt
Amiens zwar das Bild von Freiburg vor Augen gehabt, als er den durchbrochenen Helm des
Münsters und die Burghalde phantasievoll nachzeichnete, sei aber ansonsten eher willkürlich
verfahren.64 Im gleichen Sinne urteilte zuletzt auch Wolfgang E. Stopfel. Nach seiner Ansicht
steht „außer möglichen vagen Anklängen an die topographische Situation ... nur der Münsterturm
... neben üblichen Stadtversatzstücken für Freiburg."65

61 Siehe die Nachweise in Anm. 58 sowie Johannes Mangei: Gregorius Sickinger und Freiburg - Darstellung und
Selbstdarstellung der Stadt Freiburg seit dem 16. Jahrhundert. In: Friburgum - Freiburg (wie Anm. 27), S. 14
mit Anm. 46.

62 Hermann Kopf: St. Martin vor den Toren Freiburgs im Freskobild des 15. Jahrhunderts. In: Freiburger Almanach
28, 1977, S. 31-36.

63 Detlef Zinke: Kunst im mittelalterlichen Freiburg: Malerei und Skulptur - Versuch einer Bilanz. In: Geschichte
der Stadt Freiburg im Breisgau. Bd. 1. Von den Anfängen bis zum „Neuen Stadtrecht" von 1520. Hg. von Heiko
Haumann und Hans Schadek. Stuttgart 1996, S. 388; Hermann Brommer: St. Martin, die „zweite Hauptkirche
der Stadt" - Ein Beitrag zur Baugeschichte. In: St. Martin in Freiburg i. Br. Geschichte des Klosters, der Kirche
und der Pfarrei. Hg. vom Kath. Pfarramt St. Martin anläßlich des 200jährigen Bestehens der Pfarrei St. Martin.
München 1985, S. 153 f.

64 Fritz Geiges: Die ältesten „Abcontrafehtungen" der Stadt Freiburg i. Br., II. Teil. In: Schau-ins-Land 11, 1884,
Beilage S. I f.

65 Stopfel (wie Anm. 26), S. 208. Vgl. Frank-Dietrich Jacob: Historische Stadtansichten als Quelle für
Kunstwissenschaft und Geisteswissenschaft. Dissertation, Leipzig 1990, S. 10; Mangei (wie Anm. 59), S. 21;
Münzel (wie Anm. 20), S. 53; Brommer (wie Anm. 63), S. 154.

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