http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2004/0171
Abb. 5 Die Sexta mit Lehrer Walz im Jahr 1936 (Privatbesitz Steinle)
später die Leitung der Schiller-Schule in Offenburg, bevor er im Februar 1941 zum Oberstudiendirektor
- diese Bezeichnung wurde 1938 üblich - an der Rotteckschule in Freiburg ernannt
wurde.15
Einschneidende Veränderungen brachte das Schulgesetz von 1938, das die „Deutsche Oberschule
" einführte. Nur noch acht Jahre Unterrichtszeit waren vorgesehen. Man kann von Glück
sagen, dass die humanistischen Gymnasien als elitäre Schulform noch geduldet wurden, stand
doch im Erlass, dass an die Stelle des Trugbildes der gebildeten Persönlichkeit die Gestalt des
wirklichen, d. h. durch Blut und geschichtliches Schicksal bestimmten deutschen Menschen gesetzt
und anstelle der humanistischen Bildungsideologie ... eine Erziehungsordnung aufgebaut
wird, die sich aus der Gemeinschaft des wirklichen Kampfes entwickelt hatte ...16
, Brauner' Schulalltag
Forsch und mit dem deutschen Gruß musste seit 1935 gegrüßt werden und wehe, ein Schüler
äußerte darüber oder über eine braune Rotznase, einen Hitler-Jungen in Uniform, seinen Unmut
! Denunziationen waren an der Tagesordnung, wie zahlreiche Disziplinarakten zeigen. Das
Schulklima hatte sich verändert, nicht zuletzt durch den neuen Lehrstoff: Rassenkunde wurde
in Biologie unterrichtet, in Literatur und Geschichte dominierten die Themen Bauerntum, Germanen
, Heimat und Lebensraum.
Einige Monate vor Beginn des Zweiten Weltkriegs erschien nach vielen Jahren erstmals wie-
15 Rotteck-Gymnasium (wie Anm. 5), S. 109, 134.
16 Abgedruckt in Günter (wie Anm. 14), S. 247, dort Anm. 180.
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