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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
123.2004
Seite: 176
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2004/0176
Abb. 8 Dr. Max Breithaupt. In schwieriger Zeit
stand er von 1945 bis Schuljahresende
1954 dem „Gymnasium Freiburg" vor
(Privatbesitz Kraume)

Max Breithaupt wurde 1888 geboren. Nach dem Studium der Altphilologie und der Promotion verbrachte
er einige Jahre in Konstanz. Aufgrund seiner glänzenden Fähigkeiten, wie bei dienstlichen
Beurteilungen immer wieder hervorgehoben wurde, berief man ihn 1926 mit nur 38 Jahren als jüngsten
Direktor Badens an das Gymnasium in Tauberbischofsheim. 1932 kehrte er nach Konstanz zurück, wo er
zuvor schon als der wertvollste Lehrer der ganzen Anstalt bezeichnet worden war. Zu Beginn der NS-
Zeit wurde ihm vorgeworfen, zum politischen Katholizismus zu gehören, weshalb man ihn 1937 seiner
leitenden Stelle enthob. Zum Oberstudienrat zurückgestuft wurde er ans FG versetzt, obwohl er ursprünglich
ans BG - nur an dieses - wollte. Er blieb dann der Schule am Aschoff-Platz treu und übernahm dort
1945 die Leitung. In schwieriger Zeit stand er bis Schuljahresende 1954 dem „Gymnasium Freiburg" vor,
nach über 40jähriger Bemühung um die Jugendbildung im Geiste des christlichen Humanismus, wie er
selbst bemerkte. Sein Einsatz für ganze Schülergenerationen wurde im selben Jahr mit der Verleihung des
Verdienstkreuzes durch Bundespräsident Heuss gewürdigt.28

Bereits im Juli 1945 hatte die Besatzungsmacht darauf gedrängt, die Schulen wieder zu
eröffnen, waren doch „reeducation" und Demokratisierung der Deutschen ein Hauptanliegen
der Franzosen. Auf dem Papier stand es längst, dass der „pangermanisme" ausgerottet werden
müsse und dass die Umerziehung nur durch die deutschen Schulen erfolgen könne. Die Lehrerschaft
wurde daher besonders eingehend überprüft, so dass der Prozentsatz der entlassenen
Personen der höheren Schulen bei einem knappen Drittel lag und damit weit höher als bei jeder
anderen Berufsgruppe. Dass von den in Freiburg zu entlassenden 27,3 Prozent bis Ende
1948 nur noch ein Prozent übrig blieb, ist eine Folge der im Großen und Ganzen gescheiterten
Entnazifizierung, die weit hinter den Hoffnungen deutscher Demokraten und den Erwar-

28 Da Direktor Breithaupt in der Festschrift des Berthold-Gymnasiums von Wolfgang Günter (wie Anm. 14) bereits
gewürdigt wurde, beschränke ich mich auf Wiederholung seiner Angaben auf S. 61 ff. und S. 248 mit Anm.
212-215 (nach Personalakten im StAF, L 29/3/6, 12.050); Breithaupt (wie Anm. 3), S. 32.

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