Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
123.2004
Seite: 190
(PDF, 49 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2004/0190
Jegliche Art von Autorität wurde nun in Frage gestellt. Dies zeigen Aufzeichnungen eines FG-
Lehrers Anfang der 1970er Jahre:77 Nur mit einer gewissen Strenge ist Respekt zu erreichen ...
Viele versuchen zu machen, was sie wollen, fehlen ohne Abmeldung ... Schulordnung notwendig
: absolutes Rauchverbot, pünktliches Erscheinen im Unterricht, Verlassen des Schulhofs für
Unter- und Mittelstufe nicht! ... Haupteingang gesperrt, weil zur Gammlertreppe geworden,
alles versaut mit Kippen und Streichholz. Trotz 8-tägiger Warnung keine Besserung ... Freche
Bemerkungen, die bis zur Unverschämtheit gehen: ,Ich lasse mir von Ihnen nichts gefallen.'
Nur mit Strenge kam man aber nicht mehr weiter, das Schüler-Lehrer-Verhältnis wandelte sich
in der Ära der „antiautoritären" Erziehung, bis durch kommunikatives Verhalten ein Modus
vivendi gefunden wurde.

Seit Ende 1966 war das FG zwar allein in dem roten Sandsteingebäude, aber trotzdem sehr
eingeschränkt durch die umfangreiche Renovierung. Bereits im April 1966 wurde das Gebäude
besichtigt, um einen Überblick über die notwendigen Modernisierungsmaßnahmen zu erhalten
. Ende des Jahres 1966 befanden sich nur vier Klassen des FG im Gebäude an der Jacobi-
straße, die übrigen neun Klassen waren behelfsmäßig in der Weiherhofschule untergebracht.
Die Modernisierung wurde auf zwei Jahre verteilt, 1967 und 1968. Die starke Zunahme der
Gymnasiasten veranlasste Studiendirektor Uez, auf eine schnelle Modernisierung zu drängen,
um neuerlich drohenden Schichtunterricht zu vermeiden. Ständig war irgendein Flügel wegen
Bauarbeiten geschlossen, immer wieder musste in die Weiherhofschule ausgewichen werden,
und das schon seit einigen Jahren. Das Gymnasium umfasste inzwischen neun Klassen im
humanistischen Zug, dazu zwei mal zwei Klassen im B-Zug. Einige der Klassen hatten 40 bis
48 Schüler. Bürgermeister Dr. Graf setzte sich sehr für die Schule ein, deren Modernisierungskosten
sich mittlerweile auf eine Million DM belaufen sollten. Einstimmig genehmigte
der Gemeinderat die Generalinstandsetzung. Es existierte auch bereits ein Plan für zusätzliche
Gebäude, in welchen 1970/71 ein Gymnastikraum sowie Physik- und Chemieräume untergebracht
werden sollten. Zum Glück wurde dieser Plan nicht realisiert, hätte er doch nicht nur
den Pausenhof stark verkleinert, sondern auch die harmonische Konzeption von Dürrn zerstört
.78 Im Lauf der nächsten Jahre fand man dann Lösungen, die sich bewähren sollten: Eine
neue Turnhalle mit Duschräumen entstand, und das bisher nicht genutzte Dachgeschoss wurde
ausgebaut.

1965 war das FG wieder selbständig geworden, zwei Jahre später, am Schuljahresende 1967,
wurde das erste Abitur abgenommen. Unter den zwölf erfolgreichen Abiturienten befanden
sich zwei Mädchen.79 Das FG wurde erneut ein voll ausgebautes Gymnasium, und im Jahr darauf
konnte der Pflichtunterricht erstmals voll erteilt werden. Am 11. September 1968 wurden
schließlich die letzten drei Klassenzimmer in der Weiherhofschule aufgegeben - der Schulbetrieb
im FG ging nach über zwanzig Jahren nun uneingeschränkt vonstatten.

Die Direktoren des Friedrich-Gymnasiums

Dr. Jakob Sitzler 1904-1917
Geheimer Hofrat

Friedrich Emiein 1917-1919
Geheimer Hofrat

Dr. Rudolf Asmus 1919-1921
Direktor

77 Aufzeichnungen aus Privatbesitz.
™ StadtAF, C5/1684.

79 StadtAF, C5/1771, BZ vom 13.06.1967.

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