Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
123.2004
Seite: 223
(PDF, 49 MB)
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umfangreichen Literatur extrahiert sind, andererseits der eigenen „FekT-Forschung entstammen, präzise
zu bündeln und in knappen, äußerst anschaulichen Darstellungen zu präsentieren. Die Burgen sind alphabetisch
geordnet, eine vorangestellte Übersichtskarte garantiert den schnellen geographischen
Überblick. Die einleitenden Kapitel über Geologie, Geschichte und Burgenkunde sind ebenso wie die Beschreibungen
der einzelnen Bauten anschaulich und verständlich geschrieben - sie bieten einen wohl fundierten
Grundstock an wertvollen Informationen.

Die einzelnen Burgbeschreibungen enthalten, farbig hervorgehoben und somit leicht auffindbar, nützliche
Hinweise zur Lokalisierung, zur Anfahrt (wenn auch leider nur für Pkws), über den Erhaltungszustand
und die Zugänglichkeit einschließlich der Öffnungszeiten sowie über benachbarte Gaststätten. Auf
zwei bis vier reich bebilderten und mit Rekonstruktionsskizzen versehenen Seiten bietet Heiko Wagner
alles Wissenswerte über die jeweilige Baugeschichte, Funktion und Nutzung in den unterschiedlichsten
Epochen, berichtet über Grabungsergebnisse, vergleicht die Burgen untereinander, erwähnt spezifische
Besonderheiten und verweist auch mal süffisant auf irreführende Beschilderungen.

Nach der Lektüre möchte man das Buch nicht weglegen, sondern sich sofort auf Entdeckungsreise begeben
- der Band passt in jeden Rucksack, und dank solider Fadenheftung droht er auch nach der 66.
Burg nicht auseinander zu fallen. Ute Scherb

Alfons Zettler: Geschichte des Herzogtums Schwaben. W. Kohlhammer Verlag, Stuttgart 2003. 272 S.,
Abb., Karten, Stammtafeln.

Der Band ist klar strukturiert. Der ausführliche Prolog erörtert Stellungnahmen antiker Autoren zu Alemannen
und Sueben, fragt nach dem archäologischen Befund und schildert das Mit- und Gegeneinander
von Alemannen und Franken seit dem 5. Jahrhundert. Im Hauptteil wird untersucht, welche Rolle das jeweilige
Herzogtum Schwaben seit karolingischer und bis in die staufische Zeit spielte; im Westen, Süden
und Osten griff es zeitweise weit über die Grenzen des heutigen Bundeslandes Baden-Württemberg hinaus
. Ein Epilog skizziert die Entwicklung vom Untergang der Staufer bis zur Erhebung Graf Eberhards
von Württemberg in den Rang eines Reichsfürsten 1495. Willkommen sind die Zeittafel (55 v. Chr. bis
1257), Einzelnachweise, eine imposante Literaturauswahl (S. 244-261) sowie Register zu Personen und
Orten.

Der Autor geht vor allem auf politische Entwicklungen ein, auf dynastische Verbindungen und Verwicklungen
. Deutlich wird die Nähe der Herzöge zur jeweils herrschenden Dynastie. Zur Zeit Karls III.
bildete das Herzogtum gar das Zentrum des Reiches, veranschaulicht mit der eindrucksvollen Karte zum
Itinerar des Kaisers; es leuchtet ein, dass Notker von St. Gallen ihn als Rex Alamanniae charakterisiert
hat (S. 69). Verdienstvoll ist, dass der Autor Quellen zum Sprechen bringt und in Abbildungen vorführt,
die erst dank elektronischer Datenverarbeitung erschlossen werden konnten, vor allem das Verbrüderungsbuch
der Reichenau mit seinen Abertausenden von Personennamen. Die „innere Entwicklung des
Landes" wird zwar als ein „künftig reiche Ernte" versprechendes Forschungsfeld hervorgehoben; doch
werden Bevölkerung, Landesausbau, Siedlung, Verkehr, Wirtschaft - um nur diese Bereiche zu nennen -
eher beiläufig erwähnt und selten thematisiert.

Der Autor erwähnt die Diskussion um einen Namen für den ,Südweststaat' 1952/53 sowie die fünfteilige
, 1986 ausgestrahlte Fernsehserie nach Joseph Victor von Scheffels ,Ekkehard'. Solche Ausblicke
zeigen, dass Geschichte lebendig geblieben ist. Quellennahe Darstellungen wie die vorliegende sorgen
für das nötige Gegengewicht zu abgehobenen Phantasiegebilden. Norbert Ohler

Orts- und personengeschichtliche Literatur

Günter Boll/Josef Arie Kornweitz/Christiane Walesch-Schneller: Zone 30: Rückkehr aus dem
Exil. Modo-Verlag, Freiburg 2003. 123 S., zahlreiche Abb.

Das vorliegende Buch geht auf eine Initiative des 1999 gegründeten Fördervereins „Ehemaliges Jüdisches
Gemeindehaus Breisach e.V." zurück, der in der relativ kurzen Zeit seines Bestehens schon Erstaunliches
geleistet hat und dabei u.a. das ehemalige jüdische Gemeindezentrum als heutiges „Blaues Haus" zu
neuem Leben erwecken konnte.

Zunächst positiv hervorzuheben ist in dem aufwändig gestalteten Buch die durchgehende Dreisprachigkeit
der Texte (dt.; franz.; engl.). Weniger glücklich ist hingegen die Titelwahl, die man sich von den

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