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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
123.2004
Seite: 226
(PDF, 49 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2004/0226
Schnell & Steiner erschien ursprünglich der erste Führer zu St. Märgen. Nach 16 Auflagen hat nun der
Kunstverlag Josef Fink den Druck übernommen. Im Gegensatz zu Schnell & Steiner überzeugt das moderne
Layout (2-spaltig, durchgehend farbige Aufnahmen in einer sehr guten Qualität etc).

Inhaltlich beginnt der Kirchenführer mit der wechselvollen Geschichte im Mittelalter und in der Neuzeit
. Die Blüte begann 1713, als die Augustinerchorherren sowie das Gnadenbild (1723) nach St. Märgen
zurückkehrten. Die Wallfahrtskirche (Konsekration 1725) und das Kloster wurden wieder aufgebaut. Am
29. August 1806 schließlich wurde das Kloster aufgehoben. Einen schweren Schlag versetzte der Brand
1907, als während eines Herbstgewitters am 12. September der Blitz einschlug. 1995 übernahm der Paulinerorden
die Pfarrei St. Märgen. Zwei Patres und ein Bruder kümmern sich seither um die Seelsorge
und die Wallfahrt in St. Märgen.

Die Baugeschichte in Daten (S. 6-9) und die „Architekten, Bauleute, Künstler" (S. 10-15) bieten einen
schnellen Überblick. Es folgt eine ausführliche Darstellung der heutigen Ausstattung (S. 18 ff.), denn der
barocke Raumeindruck ist geblieben. Trotz des Brandes haben sich Kostbarkeiten erhalten, so das Gnadenbild
, das um 1100 entstanden ist (S. 26, und in Großaufnahme auf dem Umschlag). Auch Matthias
Faller wirkte hier, von ihm sind einige Skulpturen zu sehen.

Der Führer enthält des Weiteren die Geschichte der Kapelle zum heiligen Judas Thaddäus auf dem
Ohmen (S. 32 ff.), der Thurnerkapelle zum heiligen Wolfgang (S. 36 ff.) und die Beschreibung der Rosenkranz
-Kapelle in der Glashütte (S. 39 f.).

Der handliche Kirchenführer beinhaltet ein Literaturverzeichnis und einen Plan der Klosteranlage
(Innenseite des rückseitigen Umschlages). Mechthild Michels

Jürgen Klöckner/Norbert Fromm: Zwischen Mittelalter und Moderne. Konstanz in frühen Photographien
. Bilder aus der Sammlung Wolf 1860-1930 (Konstanzer Geschichte- und Rechtsquellen 38, hg. vom
Stadtarchiv Konstanz). Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern 2003. 144 S., 129 Abb.

Der reich bebilderte Band zeigt einen Querschnitt der frühen Konstanzer Fotografie (etwa 1860-1930) aus
dem Nachlass Wolf. An Hand des reichen Materials der Konstanzer Fotografenfamilie Wolf sollen „Strukturen
und Prozesse auf dem Weg der Stadt Konstanz in die Moderne offen" gelegt werden. Thema ist der
„Übergang einer baulich stark vom Mittelalter geprägten Stadt im ,langen' 19. Jahrhundert zur Moderne".
Ziel war nicht, der mittlerweile großen Zahl historischer Bildbände oder kunsthistorischer Führer einen
weiteren hinzuzufügen; vielmehr wollen die Autoren „städtebauliche, soziale, wirtschaftliche, technikgeschichtliche
und kulturelle Aspekte des 19. und frühen 20. Jahrhunderts" mit dem Medium der Fotografie
dokumentieren. Kein Sammelsurium gefälliger Stadtansichten ist beabsichtigt, sondern „eine wissenschaftliche
Edition photographischer Quellen". Dieser Ansatz macht die Publikation auch für diejenigen
interessant, die keine besondere Beziehung zu Konstanz haben.

Den Bilddokumenten vorangestellt sind zunächst grundsätzliche Überlegungen zur „Photographie als
historischer Quelle". Jürgen Klöckner, Konstanzer Stadtarchivar, erläutert kurz die frühen Techniken der
Fotografie (Daguerrotypie, Kollodiumverfahren, Gelatinetechnik und Rollfilm) und geht dann auf die
theoretischen Grundlagen der vorliegenden quellenkritischen Edition ein. Anschließend gibt Norbert
Fromm, im Archiv für die Fotosammlung zuständig, einen Überblick über die Familie Wolf mit den Fotografen
German Wolf (1830-90) und seine Söhne Alfred (1863-1930) und Eugen (1865-1939). Nach dieser
Einführung beginnt die eigentliche Fotoedition. Fast 130 Fotografien, jede einzelne kommentierend
erklärt und mit technischen Angaben versehen, werden in zehn thematischen Kapiteln vorgestellt. Vorangestellt
ist jedem Kapitel das Porträtfoto und die Kurzbiographie einer Konstanzer Persönlichkeit, die
mit dem jeweiligen Thema besonders verbunden war. So steht der Apotheker und Gründer des Rosgartenmuseums
Ludwig Leiner (1830-1901) dem ersten Kapitel „Von der freien Reichsstadt zur badischen
Provinzstadt" vor. Der Hotelier Ferdinand Halm (1831-1900) leitet das Kapitel „Bau der Eisenbahn und
aufkommender Tourismus" ein. Beide stehen damit auch für das schon im Titel des Buches anklingende
Spannungsgefüge zwischen „Untergang des Mittelalters" und „Aufbruch in die Moderne".

Nimmt man das Buch zum ersten Mal in die Hand, fällt zunächst die sorgfältige und ansprechende Gestaltung
auf. Das beginnt mit dem Titelfoto (Raddampfer vor Stadtsilhouette), setzt sich über die Vorsatzblätter
fort (Stadtansicht und Stadtplan um 1870) und zeichnet auch die gelungene Anordnung von
Text und Bild auf den einzelnen Seiten aus. Die Einleitung und die historischen Bilderläuterungen sind
gut lesbar, inhaltlich wie drucktechnisch. Allerdings ist das Schriftbild der Bildtexte etwas unruhig, sind
doch für Abbildungsnummer, Titel, historischen und entstehungsgeschichtlichen Text jeweils andere

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