Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
123.2004
Seite: 227
(PDF, 49 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2004/0227
Schrifttypen gewählt. Wenig leserfreundlich sind die Untertitel der Kapitel, die unterschiedlich platzierten
Seitenzahlen und die technischen Bildangaben, die zu hell und teilweise sehr klein ausgefallen sind.
Die nachzuvollziehende Absicht, die technischen Daten dem Bildmotiv unterzuordnen, führen hier zu
einer deutlich erschwerten Lesbarkeit.

Hervorragend ist die Wiedergabequalität der historischen Fotografien im vorliegenden Band; lediglich
einzelne Abbildungen weisen einen sehr harten Schwarz-Weiß-Kontrast auf. Gelungen ist auch die Bildauswahl
- Klöckner und Fromm hatten hier die Qual der Wahl, standen doch über 8400 Glasplattennegative
und Hunderte Altabzüge zur Verfügung. Es überwiegen die Architekturansichten, entsprechend den
Verkaufsinteressen der Fotografen Wolf, die auch für den aufkommenden Bodenseetourismus produzierten
. Doch die den Kapiteln vorangestellten Porträts und die Alltags- und Festszenen zeigen den Menschen
der Jahrhundertwende selbst, wenn auch technikbedingt in meist gestellten Aufnahmen. Sozial- und technikgeschichtlich
interessant sind die Innenraumaufnahmen, wie Verkaufs- und Maschinenräume oder eine
Röntgenabteilung um 1910.

Kenntnisreich und detailliert sind die technischen, historischen und entstehungsgeschichtlichen Erläuterungen
, die jedem Bild beigegeben sind. Hier hätte man sich lediglich die achtmalige wortwörtliche
Wiederholung des Entstehungshintergrunds zu den frühesten Konstanzer Aufnahmen German Wolfs sparen
können (Abb. 5-10, 12, 14). Ein Verweis hätte hier Platz für informativeren Text gegeben. Kleinere
Ungenauigkeiten im Text wie der Hinweis auf angeblich erkennbare, in der Wiedergabe aber nicht sichtbare
Wandmalereien in der ehemaligen Dominikanerkirche (Abb. 28) bilden die Ausnahme.

Mit Gewinn zu lesen ist neben den Erläuterungen zu den einzelnen Fotos auch die Einleitung. Hier findet
sich in aller gebotenen Kürze eine informative, auch dem Laien verständliche Darstellung früher Fotografietechniken
und grundsätzliche Überlegungen zur Publikation von Fotografien, die es verdienen, auch
in anderen Bildeditionen aufgegriffen zu werden. Interessant und flüssig geschrieben ist die Darstellung
der Familiengeschichte Wolf - auch wenn unverkennbar ist, dass Autor Fromm gegenüber einzelnen Familienmitgliedern
gewisse Vorbehalte pflegt.

Dem Ziel der Autoren, „die Photographie als historische Quellengattung bekannt und vor allem be-
wusst zu machen" und der „historischen Bildforschung ... eine verlässliche Quellengrundlage" zu geben,
wird diese Publikation voll und ganz gerecht. Eine gelungene Publikation, die ein interessiertes Publikum
verdient und hoffentlich Nachahmer findet. Frank Löbbecke

Günther Klugermann: Feuersturm über Freiburg - 27. November 1944. Wartberg Verlag, Gudensberg-
Gleichen 2003. 64 S., zahlreiche S/W-Abb.

Der Autor beschreibt in dieser Arbeit eines der düstersten Kapitel in der jüngeren Geschichte Freiburgs.
Er konzentriert sich dabei auf die verheerenden Luftangriffe der Royal Air Force vom 27. November
1944, die große Teile der Stadt in Schutt und Asche legten. 2800 Menschen kamen im Bombenhagel um
und 4200 wurden verletzt.

Günther Klugermanns Arbeit beginnt mit der Schilderung des Lebens in einer geradezu idyllischen
Stadt vor 1933. Es folgt dann die Zeit der NS-Herrschaft, die auch in Freiburg, das sagen jedenfalls die
Fotos in diesem Band aus, von vielen begeistert begrüßt wurde. Der Enthusiasmus hielt trotz aller Verluste
auch noch an, solange die deutsche Wehrmacht siegreich durch halb Europa zog. Aber schon
während dieser Epoche gab es Artillerie- und Luftangriffe auf Freiburg, die allerdings nur geringe Schäden
verursachten. Wenn auch die Bombardierungen vom November 1944 die meisten Opfer forderten, so
endeten damit die Luftangriffe der Alliierten keineswegs. Die letzte Bombardierung, so geht aus einer
detaillierten Liste in diesem Buch hervor, fand noch kurz vor Kriegsende, am 16. April 1945, statt.

Zum Schluss beschreibt der Autor die Jahre nach 1945, als die Bewohner der Stadt unter schwierigsten
Bedingungen darangingen, den Schutt zu beseitigen und die zerstörten Häuser wieder aufzubauen.

Der Band ist mit einer Fülle zeitgenössischer Fotos recht anschaulich gestaltet. Viele Schilderungen
sind deshalb so ergreifend, weil Günther Klugermann zahlreiche Augenzeugen des damaligen Geschehens
zu Wort kommen lässt.

Für die historische Einordnung der Luftangriffe wäre es allerdings auch hilfreich gewesen, wenn schon
erschienene, wissenschaftliche Literatur verwendet worden wäre. Es sei hier vor allem an die umfangreiche
Arbeit von Gerd R. Ueberschär und Hans Schadek, Freiburg im Luftkrieg 1939-1945, erinnert, die
1990 erschienen ist. Dies schmälert aber den Wert des Buches nicht. Wer sich rasch über die Luftangriffe
in Freiburg während des 2. Weltkrieges informieren möchte, greife zu diesem Band. Detlef Vogel

227


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2004/0227