Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
124.2005
Seite: 102
(PDF, 48 MB)
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Abb. 6 Schnitt 3 von Nordwesten eines tief liegenden Backsteinbodens - von einer älteren Baustruktur oder

einem Heizkanal der Orangerie? (Foto Wagner)

Ein Fragment einer Gartenfigur aus Buntsandstein, das bei den Baggerarbeiten für die moderne
Baugrube sichergestellt wurde, zeigt den unbekleideten rechten Arm einer weiblichen
Figur, die ein Füllhorn hielt (Abb. 7).14 Alte Beschädigungen und der Kalkmörtel auf den Splitterstellen
zeigen, dass das Fragment als Spolie irgendwo eingemauert war. Ähnlich einem
Bruchstück eines Fenstergewändes aus Schnitt 2 könnte das Fragment aus dem Fundament der
Orangerie stammen. Damit war es möglicherweise Teil einer frühen Ausstattung des Parks gewesen
sein, dessen Anfänge auf das Jahr 1707 zurückgehen.

Südwestlich der Orangerie - Fundschicht mit Keramik

Außerhalb des Bereichs der ehemaligen Orangerie wurden bei Bauarbeiten im Schlosspark
noch weitere Befunde dokumentiert, als im Jahre 2002 durch den Park von Norden nach
Süden eine Abwasserleitung gezogen wurde. In den Profilen konnte zunächst eine wacken-
haltige Auffüllschicht beobachtet werden, die eine breite, ehemals sumpfige Stelle im Schlosspark
belegt, welche ab 1707 zugeschüttet wurde. Weiter südlich war eine Sandschicht im Profil
erkennbar, die einen ehemaligen schmäleren Bach oder Kanal anzeigt. In diesen Wasserlauf
waren zahlreiche Keramikscherben, Ziegelstücke, Hohlglas- und Fensterglasfragmente geworfen
worden. Hier wurden Haushaltsabfälle oder Bauschutt entsorgt, offenbar um den Graben
zu verfüllen. Das reichhaltige Fundmaterial, zu dem auch verzierte Ofenkachelstücke
gehören, weist auf einen gehobenen Lebensstil und Wohnkomfort hin. Die Funde stammen
sicher aus dem Haushalt der Familie von Sickingen und gehören vor allem ins 17. Jahrhundert
. Unklar ist, ob einzelne Stücke noch dem frühen 18. Jahrhundert zuzuordnen sind, da
spätestens zu dieser Zeit die Verfüllung des sandigen Wassergrabens abgeschlossen war. Ein

14 Verbleib: Freiherr von Gayling'sche Verwaltung Schloss Ebnet.

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