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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
124.2005
Seite: 112
(PDF, 48 MB)
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Abb. 4 Das Giebelrelief am Verwaltungsbau der alten Sklavenkaserne, heute Kulturhistorisches Museum, zeigt
einen „müden" Löwen und ein Einhorn, die das englische Wappen umkränzen (Wolfgang Ziefle, Bahlingen)

Olympischen Götter, auf einem Adler reitend, mit spielenden Putten und Weintrauben zeigt.45
Die Fassade wurde kürzlich wieder getüncht, die Skulpturen sind frisch restauriert. Seit 1991
ist hier eine Gedenktafel zu Ehren von Anton Anreith angebracht (Abb. 3). Für das Weingut
Uitkyk (= Ausblick), das Martin Melck 1776 erworben hatte, schnitzte Anreith die Eingangstür
.46 1791 fertigte er für das Gut Saasfeld eine Tür sowie Stuckverzierungen. Das Anwesen
wurde 1954 abgebrochen und an anderer Stelle wieder aufgebaut. Es beherbergt seit 1967 das
„Hugenottenmuseum".

Am damaligen Amtssitz des Gouverneurs, dem heutigen Tuynhuis (= Gartenhaus), war
Anreith für die im klassischen Stil ausgeführte Stuckfassade verantwortlich, die im Ziergiebel
zwei Götter, Neptun und Merkur, zeigt. Von ihrer Größe her erinnern sie eher an Putten als an
Götter. Auf dem Tuch, das die Götter in der Hand halten, ist das Monogramm VOC (Vereinigte
Ostindische Kompanie) zu lesen.47 Der Gouverneurssitz war 1701 erbaut und fünfzig Jahre
später um ein Stockwerk erhöht worden. Hier - wie auch beim Gut Saasfeld - lieferte der Architekt
Louis Michel Thibault die Pläne. Seit 1972 ist das Gartenhaus die Stadtresidenz des
südafrikanischen Staatspräsidenten und Stätte von offiziellen Staatsempfängen.

Den Eingang zur früheren Menagerie bildete das Löwentor am Ende der Government
Avenue. Die Löwen modellierte Anreith im November 1803. Die Stuckplastik einer schlafenden
Löwin, die den Nebeneingang zur Universität von Kapstadt „bewacht", wurden von ihm

45 de Bosdari (wie Anm. 5), Abb. 90-99; Bauch/Mkrtens (wie Anm. 7), Abb. 14.

46 Diese Tür sah Wolfgang Ziefle 2005 zum ersten Mal. Vermutlich entstand die Gestaltung vor Melcks Tod 1785.

47 wie Wolfgang Ziefle feststellte, fehlt dieser Giebel bei de Bosdari (wie Anm. 5).

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