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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
124.2005
Seite: 199
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Ebenfalls im April 1972 konstituierte sich das Leitungsgremium des Didaktischen Zentrums
,238 das sogleich eine neue Kommission, die Planungsgruppe,239 zur Ausarbeitung eines
Arbeitsprogramms kreierte.240 Überhaupt entstand in der Folge eine verwirrende Anzahl von
Kommissionen,241 die sich zunächst vorzugsweise mit sich selbst beschäftigten. Jede Fachkommission
hat eine Tendenz zur Verselbständigung, mahnte deshalb die Regionalkonferenz
Freiburg und riet zur Straffung der Arbeit und Beschränkung auf die wesentlichen Fragestellungen
... Wenn es nicht möglich sein sollte, die Arbeit der Projektgruppen zielstrebiger und
effektiver zu planen als bisher, scheint ein Gelingen des Modellversuchs in Freiburg gefährdet
zu sein.242

Diese Klagen spiegelten unter anderem den Umstand, dass das Didaktische Zentrum rasch
zu einer Institution von beachtlicher Größe und Schwerfälligkeit herangewachsen war: Über
100 Wissenschaftler aus den Teilhochschulen arbeiteten hier an unterschiedlichen Projekten.
Es beschäftigte mehrere hauptamtliche Planer, weiteres Hilfspersonal und unterhielt in der
Pädagogischen Hochschule eine eigene Geschäftsstelle.243

Um den Planungsgruppen verbindliche Richtlinien zu geben, verabschiedete das Planungsgremium
im Frühjahr 1973 die Freiburger Grundsätze für die Studiengangkommissionen.244
Diese Grundsätze verstanden das Didaktische Zentrum als pädagogische Fakultät im Sinne
des Strukturplans von 1970. Auf der Grundlage der Frankenthaler KMK-Beschlüsse vertraten
sie das Konzept des Stufenlehrers und wiesen den Projektgruppen die Aufgabe zu, einen
Grundkanon des für die jeweilige Prüfung unabdingbaren Wissens sowie einen Katalog der
obligatorischen Studienveranstaltungen zu entwerfen. Die Abschlussberichte der einzelnen
Planungsgruppen sollten bis zum 30. Juni 1973 vorliegen, um dann nach dem Plazet des Kultusministeriums
in die Erprobungsphase zu gehen.

Zum Leiter des Didaktischen Zentrums hatte das Leitungsgremium den Geographen Birkenhauer
von der Pädagogischen Hochschule gewählt,245 der sich selbst ein Paulinisches Temperament246
bescheinigte und der seine Umgebung des öfteren durch Selbstherrlichkeit
nervte.247 Ärger erregte sein öffentlich verbreiteter Vorschlag, das Studienseminar auf die praktische
Betreuung aller Lehramtsanwärter und auf die praktische Ausbildung der S II-Lehrer zu
beschränken und dafür der Pädagogischen Hochschule die Ausbildung aller S I-Lehrer zu
übertragen.248 Freilich gilt auch umgekehrt zu vermerken, dass sich das Studienseminar nicht
recht mit dem Stufenlehrerkonzept anfreunden konnte.249 So überrascht es nicht, dass sich in
der Folge eine wachsende Kritik ...am Didaktischen Zentrum bemerkbar machte,250 Klagen
über die nicht immer erfreuliche Zusammenarbeit mit der Pädagogischen Hochschule laut

238 Von den sieben Mitgliedern gehörte Dr. Bräutigam dem Leitungsgremium an.

239 Von den zehn Mitgliedern gehörten zwei (Dr. Lefrank und Dr. Woll) dem Studienseminar an.

240 Protokoll der Sitzung vom 18.4.1972. In: AStF, Akte I: Didaktisches Zentrum.

241 Ein Gremienverzeichnis vom 27.9.1972 umfasste bereits vier Seiten. In: Ebd.

242 Rundschreiben Erfahrungen und Konsequenzen aus den ersten Sitzungen der Projektgruppen vom 14.7.1972.
In: Ebd.

243 Vgl. den Erfahrungsbericht der Regionalkommission, wie Anm. 243.

244 Beschlossen am 9.7.1973. In: APHF, Akte: Allgemeines, DZ, Zwischenberichte.

245 Protokoll der Sitzung des Leitungsgremiums vom 9.5.1972. Dr. Birkenhauer hatte sich bis dahin bereits als Senatsbeauftragter
für die Regionalkommission in Probleme der Bildungsplanung eingearbeitet. Im Spätherbst
1972 wurde Dr. Lefrank vom Studienseminar zum stellvertretenden Leiter gewählt, vgl. Protokoll der Sitzung
des Planungsgremiums vom 14.12.1972. Beides in: AStF, Akte I: Didaktisches Zentrum.

246 Rundschreiben vom 4.12.1972. In: Ebd.

247 Protokoll der Seminarkonferenz vom 13.2.1973. In: Ebd.

248 Rundschreiben (wie Anm. 246). Das Papier führte wegen seiner gezielt-dirigierenden Sentenzen in der Fachleiterkonferenz
vom 23.1.1973 zum Beschluss, Dr. Birkenhauer als Vorsitzendem des DZ deutlich nahe zu bringen
, dass private Auffassungen ... nicht in Form eines Papiers veröffentlicht werden können. In: Ebd.

249 Protokoll der Seminarkonferenz vom 18.9.1973. In: Ebd.

250 Protokoll der Seminarkonferenz vom 13.2.1973. In: Ebd.

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