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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
124.2005
Seite: 230
(PDF, 48 MB)
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Rheinfelden und den Zähringern herausarbeitet. Das Schwarzwaldkloster, das zusammen mit Schaffhausen
und Hirsau zu den führenden schwäbischen Reformklöstern zählte, löste sich immer stärker vom Bistum
Basel, dessen Bischof im Investiturstreit ein Anhänger Heinrichs IV. war, und fand Rückhalt bei den
Zähringern. Karl Weber untersucht in seinem Beitrag das Heddo-Testament aus dem 8. Jahrhundert. Er
erweist es als Fälschung aus dem Jahre 1111, die den Zweck hatte, das Bischofskloster Ettenheim zu sichern
. Der folgende Beitrag von Volkhard Huth geht auf die schwierige Überlieferungssituation des Klosters
St. Trudpert ein.

Die letzte Fragestellung über „Adliges Leben und höfische Repräsentation" verlässt geographisch und
thematisch den deutschen Südwesten. Seine sechs Beiträge umschließen ein weites Feld. Bruno Meyer
beschäftigte sich mit deutschen Berichten über die Kreuzzüge auf der iberischen Halbinsel im 12. Jahrhundert
, die jedoch über die politischen Strukturen der Sarazenen kaum Aufschlüsse liefern. Miriam
Senecheau behandelt in ihrem Aufsatz das Herrscherbild und die Herrscherkritik im „Welschen Gast" des
Thomasin von Zerklaere, der Idealvorstellungen von Herrschern und Fürsten entwarf. Matthias Heiduk
widmet sich in seinem Beitrag „Sternenkunde am Stauferhof" den astronomischen und astrologischen
Werken, die in Süditalien unter der Patronage König Manfreds von Sizilien, dem Sohn Kaiser Friedrichs
II., entstanden waren. Bedenkenswert ist seine Feststellung: „Der Blick in die Sterne, um den richtigen
Zeitpunkt des Handelns zu bestimmen, zählte zum Herrschaftswissen am Hof der späten Staufer"
(S. 282). Die bekannten Fresken der Burg Runkelstein bei Bozen (Südtirol) reizten die Forschung immer
wieder zu Deutungsversuchen. Andre Bechtolds Aufsatz „König Laurin auf Schloss Runkelstein" konzentriert
sich auf einen rätselhaften Teil dieser Fresken, die so genannte „Zwergentriade". Er kommt zum
Schluss, dass eine Identifizierung der einzelnen Gestalten als Alberich, Goldemar und Laurin doch sehr
fraglich ist. Im vorletzten Beitrag der Festschrift untersucht Thomas Michael Krüger die Ikonografie des
1498 vollendeten Grabmonuments Papst Innozenz VIII., das den Verstorbenen sowohl als thronenden
Herrscher als auch „Gisant" darstellt. In Anlehnung an Kantorowicz' These von den zwei Körpern des
Herrschers zeigt der Verfasser, wie die Vorstellungen des Corpus mysticum und des Corpus politicum am
Grabmonument verwirklicht wurden. Der letzte Beitrag von Johannes Mangei hat die kulturgeschichtlich
bedeutenden Handschriften des Herzogs Friedrich von Württemberg-Neuenstadt (1615-1682) in der
Württembergischen Landesbibliothek zum Inhalt. Im Mittelpunkt seines Aufsatzes steht die Edition des
die Handschriften betreffenden Teils des Bücherverzeichnisses, das der Tübinger Professor Johann Ulrich
Pregitzer 1684 angelegt hat.

Das Verzeichnis der Veröffentlichungen von Thomas Zotz schließt dieses lesenswerte Buch ab.

Willy Schulze

Jürgen Kaiser: Klöster in Baden-Württemberg. 1200 Jahre Kunst, Kultur und Alltagsleben. Mit Fotografien
von Joachim Feist. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2004. 160 S„ zahlr. Färb-Abb., Karten und Pläne.

Als Einladung zu gezielten Reisen lässt der vorzüglich redigierte Band sich verstehen. In Abbildungen
(gekonnt fotografierte Ensembles neben Detailaufnahmen und Faksimila), Plänen der jeweiligen Anlage
und problematisierenden Texten wird eine Auswahl von 25 Klöstern vorgestellt, darunter zwei ehemalige
Frauenkonvente: Säckingen und Heiligkreuztal.

Bei der Einzelbeschreibung setzt der Autor einen doppelten Akzent: Zwei, drei Worte charakterisieren
den Ort, etwa „Insel der Seligen" (Reichenau), „Spätwerk eines Genies" (Neresheim), „Erbettelter Wohlstand
" (Dominikaner und Franziskaner in Esslingen). Es folgen Abschnitte zur Geschichte des Klosters
und ein Rundgang durch die Anlage. Der zweite Schwerpunkt: In einem farblich hinterlegten ,Kasten'
zeigt Kaiser Besonderheiten auf, die über das jeweilige Kloster hinausweisen, etwa „Hausklöster" (zu
Lorch), „Reichsabteien" (zu Ellwangen), „Damenstifte" (zu Säckingen), „Säkularisation" (zu Schussen-
ried). Unversehens sieht der Leser sich in die Geschichte von Mönchtum, Kirche und ,Welt' eingeführt.

„Infos" (Telefonnummer und Internetadresse) erleichtern die Vorbereitung eines Besuches; der Nachbereitung
dient eine Literaturauswahl (zu Klöstern allgemein, dann zu den im Band vorgestellten). Eine
Übersichtskarte erleichtert die Orientierung.

Autor und Fotograf zeigen, dass auch in unserem Bundesland noch manches Kleinod zu entdecken ist.

Norbert Ohler

Kurze Geschichte der Schwarzwalduhr. Hg. vom Deutschen Uhrenmuseum Furtwangen. Text: Helmut
Kahlert und Richard Mühe. Redaktion: Magdalena Zeller. Furtwangen 2004.40 S., zahlr. Farb-Abb.

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