Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
124.2005
Seite: 242
(PDF, 48 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2005/0242
„S Eige zeige" 2005 ist nicht nur ein hervorragend zusammengestellter und überdies mit vielen aussagekräftigen
Fotos ausgestatteter Quellenband zur Geschichte des Nationalsozialismus in unserer
Region. Hervorzuheben ist auch der pädagogische Wert. Wenn sich zu diesem Thema ein Gespräch mit
Jugendlichen anknüpfen lässt, dann wohl am ehesten unter Verzicht auf gleich mitgelieferte Wertung. Solcher
Offenheit kommen auch die „Bodenständigkeit" des Buches und seine nur behutsam redigierte Sprache
entgegen; beides trägt dazu bei, Barrieren abzubauen. Es wäre zu wünschen, dass auch diese Möglichkeiten
des Buches umfassend genutzt werden. Thomas Steffens

Hans-Otto Mühleisen: St. Peter auf dem Schwarzwald. Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg 22004.
32 S., 31 Abb.

1997 gründete Josef Fink (ehemals Schnell & Steiner) seinen eigenen Kunstverlag. Einen der ersten Kirchenführer
verfasste Hans-Otto Mühleisen, der auch bei Schnell & Steiner Autor war. Den Autor vorzustellen
, hieße Eulen nach Athen zu tragen, denn der Professor für Politikwissenschaft an der Universität
Augsburg ist ein profunder Kenner der Schwarzwaldklöster. Er hat bereits mehrere Publikationen zu St.
Peter vorgelegt, zuletzt 2003 (Vgl. Besprechung von Stephanie Zumbrink in: Schau-ins-Land 123, 2004,
S. 230f.).

In der neuesten Veröffentlichung wird nun in Kurzform die Klostergeschichte vorgestellt. Die heutige
Anlage entstand im wesentlichen im 18. Jahrhundert. 1806 hob Großherzog Friedrich das Kloster auf,
hierbei erfüllte sich „die Hoffnung, dass das Haus Baden aus Pietät gegenüber den hier beigesetzten
Zähringern sein ältestes Hauskloster von der Säkularisation ausnehmen werde, [...] nicht" (S. 5). Im
Tausch gegen das ehemalige Seminar in Meersburg kam der Komplex in den Besitz der 1827 gegründeten
Erzdiözese Freiburg. Da der Erhalt der klösterlichen Gebäude nach der Säkularisation wesentlich von
seiner Nutzung abhing, war es für St. Peter ein Glücksfall, als hier das erzbischöfliche Priesterseminar
Einzug hielt. Dennoch stehen die ehemaligen Klosterräume auch Laien für Kurse oder Exerzitien zur Verfügung
.

Einige Äbte der ehemaligen Benediktinerabtei wurden weithin bekannt, z.B. durch seine Tagebücher
der Abt Ignaz Speckle (1795-1806). Das Gleiche gilt für die meisten der Künstler, die in der Abtei wirkten
. Abt Ulrich Bürgi (1719-1739) holte den Baumeister Peter Thumb. Johann Christian Wentzinger,
Franz Joseph Spiegier, Franz Ludwig Herrmann, Simon Göser, Benedikt Gambs und Matthias Faller
sowie Johann Georg Gigl waren hier tätig. Abt Philipp Jakob Steyrer (1749-1795) entwarf das Bibliotheksprogramm
, das „zu den raffiniertesten der süddeutschen Barockbibliotheken" (S. 11) gehörte.
1752 wurde die Bibliothek vollendet. In Besitz des Erzbistums Freiburg (seit 1842) wurde die Kirche
1873/74 einer ersten Renovierung unterzogen. Die barocke Einrichtung wurde dem Stilempfinden des
19. Jahrhunderts angepasst. „Zum Glück war zu wenig Geld vorhanden, um dem Vorschlag der ,Erzbischöflichen
Verschönerungskommission' zu folgen und (wie z.B. in Beuron) die Figuren Feuchtmayers
durch dem Zeitgeschmack entsprechende Werke zu ersetzen" (S. 12). Das heutige Aussehen entstand
in den vergangenen 35 Jahren. Für die 900-Jahrfeier 1993 wurde im Vorfeld die gesamte Klosteranlage
renoviert.

Es folgt eine Führung durch die Kirche und die Klosteranlage. Die Klosterkirche ist für interessierte
Besucher täglich geöffnet. Empfehlenswert ist die Teilnahme an einer der Führungen durch Klosteranlage
, Bibliothek und Hochchor, die an drei verschiedenen Terminen regelmäßig angeboten werden.

Fachbegriffe werden sofort erklärt, z. B. Faldistorien (= Sitzplätze, S. 21). Der Kirchenführer überzeugt
nicht nur durch die konzentrierte Beschreibung, sondern vor allem durch die Illustrierung. Die zahlreichen
Färb- und Detailaufnahmen, überwiegend in sehr guter Qualität, bringen manches Objekt dem Leser
näher, als er dies beim Rundgang sehen kann. Lediglich eine Außenaufnahme, wie der Betrachter die
Gebäude sieht, fehlt. Die Einbettung in die Landschaft wird in einer Gesamtaufnahme deutlich.

Mechthild Michels

Emil Späth: Das Tor zum Leben. Die Hauptportalhalle des Freiburger Münsters. Kunstverlag Josef Fink,
Lindenberg 22005. 239 S., 202 Abb., davon 181 in Farbe.

Noch ein Buch zum Freiburger Münster?! Gewiss, und sogar eins, das nach wenigen Wochen vergriffen
war und das inzwischen in zweiter Auflage vorliegt. Ein Buch, das den Leser einlädt, genau hinzuschauen,
weiterzulesen und schließlich die Originale zu betrachten: fast 300 Skulpturen, im Mittelpunkt Christus,
der sich selber als „die Tür" bezeichnet hat (Joh 10, 9; von Späth als Motto seinem Werk vorangestellt).

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