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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
125.2006
Seite: 37
(PDF, 44 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2006/0037
Der „Schwarze Adler" in Oberbergen

Von

Ursula Huggle

Eine schwierige Aufgabe

Wird ein Gasthof 550 Jahre alt, sollte ein so außergewöhnliches Ereignis auch gebührend gefeiert
werden. Dies beabsichtigte die Familie Keller im Jahr 2004, wollte aber zur Sicherheit
die erste Nennung ihres Gasthauses „Schwarzer Adler" (Abb. 1) überprüft haben.1 Seit 1454
bestehe es schon, schrieb Archivpfleger Dr. Fauler in den 1970er-Jahren, ohne allerdings eine
Quelle anzugeben. Umfangreiche Recherchen waren notwendig, um diese Angabe zu überprüfen
. Auf der Suche nach der berühmten „Stecknadel im Heuhaufen" musste das Umfeld des
Dorfes Oberbergen, seiner Herrschaft und seiner Besitzer bis weit ins Mittelalter untersucht
werden. Außerdem sollte hierbei auch versucht werden, den Ursprung der jetzigen Familie
Keller so weit wie möglich zurückzuverfolgen. Die Geschichte dieses Gasthauses ist daher
auch gleichzeitig ein Stück Familiengeschichte, die hier bis zum ersten Besitzer des
„Schwarzen Adlers", Franz Anton Keller, dargestellt wird. Die Fortsetzung bis in die jüngste
Zeit wird in einer eigenen Publikation erfolgen.

Das Hus zue dem Schwänzen Adler und die Herrschaft Burkheim

Ein einziger Satz war es, der das Gasthaus in Oberbergen ins 15. Jahrhundert versetzte und zu
monatelangen Forschungen führte. 1972 war in der Festschrift zum 1000-jährigen Bestehen
von Oberbergen folgendes zu lesen: „Damals [1525] bestand auch schon das Gasthaus und die
Herberge zum schwarzen Adler, das urkundlich 1454, also zur Zeit der Übernahme der Herrschaft
Burkheim und von Oberbergen durch die Stadt Breisach, erwähnt wird. Es wurde an der
schon 1528 als Landstraße erwähnten Straße errichtet und ist heute unbestritten das älteste
Gasthaus des Kaiserstuhles."2 Wenn es so gewesen wäre, hätte der „Schwarze Adler" in Oberbergen
kürzlich das 550-jährige Bestehen feiern können, und diese Familiengeschichte wäre
nicht entstanden. Es galt nun, das Dokument zu finden, auf das sich Dr. Fauler bezogen haben
könnte. Daher muss zunächst die Geschichte des Dorfes Oberbergen und seiner Herrschaft
näher betrachtet werden.

Als die Habsburger 1330 die Herrschaft Burkheim erwarben, gehörte bereits der so genannte
Talgang dazu, d.h. die Dörfer Nieder- und Oberrotweil (damals nur Rotweil genannt), Oberbergen
(ursprünglich Bergen genannt), Vogtsburg sowie Jechtingen.3 Die Habsburger waren

1 Viele haben bei der Suche geholfen, allen voran Dr. Anneliese Müller. Im Vorfeld war auch der Historiker Volker
Ilgen beteiligt sowie der Ortsvorsteher von Oberbergen, Friedrich Schill, der freundlicherweise seine genealogischen
Forschungen zur Familie Keller zur Verfügung stellte. Dem Stadtarchiv Freiburg und besonders Dr. Ulrich
P. Ecker gebührt mein Dank, ebenso dem Generallandesarchiv in Karlsruhe. Einen wichtigen Hinweis verdanke
ich Uwe Fahrer, Stadtarchiv Breisach. Und nicht zuletzt wurden Frau Müller und mir Auskunft und Hilfe zuteil
aus dem Hause selbst, von Andrea Rinklin und vom Chef des „Schwarzen Adlers", Fritz Keller, sowie seiner Ehefrau
Bettina.

2 1000 Jahre Oberbergen. Jubiläumsfesttage vom 4. bis 14. August 1972. Hg. vom Bürgermeisteramt der Gemeinde
Oberbergen. Oberbergen 1972, S. 46. Archivpfleger Dr. W. Fauler hat sich darin u.a. zum Güterbesitz in Oberbergen
geäußert, gab jedoch keine Quelle an.

3 Freiburg im Breisgau. Stadtkreis und Landkreis. Amtliche Kreisbeschreibung. Bd. 11,1 und 11,2. Die Gemeinden

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