http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2006/0062
Ökonomiegebäude und Stall, das Haus 67, früher 61a. Es war nur mit 300 Gulden im Feuer-
versieherungsbuch eingetragen und gehörte seit mindestens den 1830er-Jahren der Familie
Baumgartner. Dieses Haus wurde 1861 abgebroehen.
1900
Haus 65:
Wohnhaus aus Holz
Wohnhaus aus Stein
Scheuer. Stall
Wagenschopf
Haus 66:
Wohnhaus mit Balkenkeller und Stall. Stein-Riegel
Waschhaus
Wagenschopf und Schweinestalle
Wert: 460 Mark
1902 zweistöckiges Wohn- und Wirtschaftsgebäude mit
Balkenkeller, Stein-Riegel
Wert: 9.270 Mark
1911 Einbau und Verbesserung
Wert: 10.000 Mark
1920 Um- oder Neubau
Wert: 12.477 Mark
1930 Wert: 14.900 Mark
Besitzer: Franz Keller
Wert: 11.300 Mark
1929 Wohnhausanbau
Wertzuwachs: 4000 Mark
1939 (Um-, Neubau von) Wohn- und
Wirtschaftsgebäude mit Balkenkellcr
Wertzuwachs: 5.900 Mark
Besitzer: Franz (Anton) Keller
1930 Sohn Franz Keller
1930 (Franz) Anton Keller (Witwe)
Franz Anton muss ein sehr gesehickter Kaufmann gewesen sein. Kurz nach dem Krieg, noch
vor der „galoppierenden" Inflation, baute er das Gasthaus nochmals um und steigerte dadurch
erneut seinen Wert (es ließ sich nicht feststellen, ob es sich um einen Um- oder Neubau handelte
). Vermutlich noch kurz vor seinem Tod ließ er im Nebenhaus, Nr. 65, einen Anbau errichten
. Seine Witwe nahm ebenfalls tatkräftig weitere Veränderungen vor, so dass dieses Gebäude
1939, beim Ausbruch des Zweiten Weltkriegs, einen Wert von 21.200 Mark besaß, also
wesentlich mehr als das Gasthaus „Schwarzer Adler" selbst. Als später noch das Nachbargrundstück
Nr. 67 dazu gekauft wurde, hatte die Familie Platz in Hülle und Fülle. Heute ist an
dieser Stelle der große Parkplatz.
Damit verlassen wir die Familie Keller und den „Schwarzen Adler". Die neueren Ereignisse
sollen der Familiengeschichte vorbehalten bleiben. Die Aufgabe, nach dem Alter des renommierten
Gasthauses zu suchen, wurde gelöst: Geht man von der Erteilung der Wirtschaftskonzession
aus, kann der „Schwarze Adler" auf das respektable Alter von etwa 235 Jahren
zurückblicken. Wann Joseph Behe damals tatsächlich das Gasthaus eröffnete, liegt allerdings
im Dunkeln, da keine entsprechenden Unterlagen vorhanden sind. Noch weit länger als 235
Jahre lässt sich die Familie Keller zurückverfolgen, deren erster gesicherter Vorfahre im letzten
Drittel des 17. Jahrhunderts geboren wurde. Aber schon 100 Jahre früher, um 1580, pflanzte
ein Claus Keller Reben in Oberbergen an - die Liebe zum Wein liegt offenbar in der Familie
mit dem sprechenden Namen „Keller"!
Ausblick
62
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2006/0062