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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
125.2006
Seite: 128
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werden. Zu einem Angedenken aber vermache ich ihr die große goldene Repetierruhr mit
Datum, samt der daran befindlichen goldenen Kette, und fünfzig Dukaten, weil ich sie aus der
Tauf gehoben.124

Insgesamt hatte Elisabeth etwa 30 Bedienstete, die durch Rentenzahlungen und ihr Testament
namentlich bekannt sind.125 In ihrem Testament vom 5. Juni 1783 nennt sie an erster Stelle
den fürstlichen Mundkoch Michel Bergmüller (100 fl). Es folgen der Hofgärtner Joseph Eisele,
der 100 fl mit der Auflage erhielt, die Ausbildung des Gartenjungen Joseph Detsch zu vollenden
, der Leibkutscher Joseph Meister (100 fl), „Heyduk" Joseph Hänßler (200 fl), die Postillione
Johann Spieß, Andres Vohler und Michel Drack (je 60 fl) sowie der Vorreiter Joseph
Spieß. Berücksichtigt wurden außerdem der Lakai Bartel Zumbrunner (150 fl), der Koch Wilhelm
Schindler (100 fl), der Küfer Johann Meyer (50 fl), die „Silber-Spielerin" Maria Anna
Wagner, die Wäscheverwalterin Catharina Dietrichin, die Küchenmägde Maria Anna Waiblin
und Maria Anna Steüertin, die Hausmagd Catharina Waiblin sowie die Viehmägde Magdalena
Langin und Magdalena Kammern (alle je 30 fl).126 Beim Tod der Prinzessin waren jedoch nicht
mehr alle der Vorgenannten in ihren Diensten, da Graf Althann mit seiner herrischen Art einige
vergrault hatte.127 Als sich der Schaffner Willmann am 8. September 1789 beim Fürsten von
Schwarzenberg bewarb, gab er seine bisherige Tätigkeit wie folgt an:

Er habe 8 Jahre als Schaffner oder Wirtschaftsverwalter bey der seligen Frau Prinzessin von Baden
Durchlaucht gedienet. Er würde auch bis an höchstdero Lebensende in diesem Dienste geblieben sein,
wenn er nicht ebenso, wie viele andere, durch ungerechte, und unverdiente Misshandlungen, die er von
dem Herrn Grafen v Althan erlitten, in die traurige Nothwendigkeit wäre versetzet worden, um seine Entlassung
anzuhalten.™

Die Pensionen für die höhere und gesamte Dienerschaft übernahm der Fürst von Schwarzenberg
. Anfänglich mussten 5.000 fl jährlich bezahlt werden, die im Jahre 1812 noch 682 fl
betrugen.129

Ferner wurden Trauergelder ausbezahlt: Die beiden Hofdamen erhielten je 110 fl, der Geheime
Hofrat Hossner und seine Frau zusammen 130 fl und der Hofrat Dr. Johann Georg
Bauer130 55 fl. Der Leibarzt Dr. Bilharz sowie die Kammerjungfrau Miebesin, der Wirtschaftsverwalter
Dilg, der Sekretär Götz und der zweite Kammerdiener Schlenkerer (er war
auch Chirurg) bekamen alle je 44 fl, während der Stubenmagd Bittloin 22 fl und der Leibwäscherin
Magdalena Bettingerin 20 fl zustanden.

Elisabeths Passionen: Musik, Jagd und Reisen

Musik gehörte in Adelskreisen zur Schulausbildung. Schon als Kind lernte Elisabeth - wie angesprochen
- das „Clavesin" zu schlagen.131 Die Großeltern hatten bereits eine Hofkapelle, die
auch unter Elisabeths Vater sowie ihrem Onkel Markgraf August Georg fortbestand. Nach dem
Tod von August Georg am 21. Oktober 1771 übernahm Markgraf Karl Friedrich einen Teil der
Hofkapelle. Elisabeth kam also sehr früh mit Musik, die sie ihr ganzes Leben begleiten sollte,
in Kontakt. Beim Versiegeln des Nachlasses wurde in ihrem Freiburger Haus „zur großen

124 Sie war wohl die Nachfolgerin der Hofdame Maria Anna von Wolkenstein-Rodenegg. die am 20. Juli 1783 in
der Schlosskapelle geheiratet hatte.

125 GLA. 229/87395.

126 GLA. 46/4337.

127 Vgl. GLA, 46/4344.
I2X GLA. 229/87374.

129 Eine Namensliste ist im Bestand GLA, 229/87395, erhalten.

130 Dr. Johann Georg Bauer wurde 1783 Nachfolger von Franz Joseph Bernhard Baumann als gemeinteilherrlicher
Amtmann in Riegel, GLA. 229/87263.

131 GLA, 46/4324.

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