Freiburger historische Bestände - digital

Abb. 2 Der Zustand der Rheinauelandschaft vor der Rheinkorrektion ist in diesem Aquarell von Max v. Ring aus
dem Jahre 1830 ziemlich wirklichkeitsgetreu abgebildet. Das Bild zeigt den Blick von der Burgruine Sponeck in
Richtung Breisacher Münsterberg und Schwarzwald. Die Inselstruktur im Rhein und deren niedriger Bewuchs sind
durch zeitgenössische Landschaftsbeschreibungen und Karten verbürgt (aus: Volk 2003 [wie Anm. 2])

Die Literatur über die Rheinaue und ihre Auewälder enthält viele Hinweise auf die Ursprünglichkeit
, die Naturnähe und den nutzungsfreien Raum Rheinaue und Auewälder bis ins
19. Jahrhundert.1 Diese Vorstellung geht von anderen frühgeschichtlichen Entwicklungslinien
aus, als sie heute von der Kulturlandschaftsforschung vertreten werden können. Es kann inzwischen
ausreichend begründet werden, dass der Übergang von der Naturlandschaft zur Kulturlandschaft
mit Veränderungen der Auewälder wahrscheinlich schon 2.000 bis 3.000 Jahre
früher erfolgt ist, als dies bisher beschrieben wurde.2 Die neueren Vorstellungen über die Früh-

1 Aldinger, E./Hübner, W./Michiels, H.-G. u.a.: Überarbeitung der standortskundlichen regionalen Gliederung
im Südwestdeutschen Standortskundlichen Verfahren. In: Mitteilungen des Vereins für Forstl. Standortskartie-
rung und Forstpflanzenzüchtung 39, 1998, S. 5-71; Dister, E.: Geobotanische Untersuchungen in der hessischen
Rheinaue als Grundlage für die Naturschutzarbeit. Dissertation. Göttingen 1980; Ders.: Situation der Flussauen
in der BRD. In: Laufener Seminarbeiträge 4, 1991, S. 8-16; Ellenberg, H.: Vegetation Mitteleuropas mit den
Alpen in ökologischer, dynamischer und historischer Sicht. Stuttgart51996, S. 379-427; Gerken, B.: Auen-Verborgene
Lebensadern der Natur. Freiburg 1988; Rheinauenschutzgebietskonzeption im Regierungsbezirk Karlsruhe
, Bezirksstelle für Naturschutz und Landschaftspflege. Hg. von der Landesanstalt für Umweltschutz Baden-
Württemberg. Karlsruhe 1993; Oberdorfer, E.: Süddeutsche Pflanzengesellschaften. Teil IV: Wälder und Gebüsche
. A. Textband. Jena 21992, S. 22ff. und 153ff.

2 Becker, B.: Dendrochronologie und Paläoökologie subfossiler Baumstämme aus Flussablagerungen (Mitteilung
der Kommission für Quartärforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 5). Wien 1982; Ders.:
Auf Spurensuche. Die Jahresringforschung überblickt jetzt 11400 Jahre. In: Danzer. Holz aktuell 9, 1993, S. 19-
23; Behre, K.-E.: Die ursprüngliche Vegetation in den deutschen Marschgebieten und deren Veränderung durch
prähistorische Besiedlung und Meeresspiegelschwankungen. In: Verhandlungen der Gesellschaft für Ökologie
13, 1985, S. 85-96; Ders.: Vegetationsgeschichte und Paläoökologie - ihre Beiträge zum Verständnis der heutigen
Vegetation. In: Berichte der R. Tüxengesellschaft 11, 1999, S. 245-266; Frenzel, B.: Posterdarstellung zur
Exkursion C 10 des 14. Internationalen IQUA-Kongresses. Stuttgart-Hohenheim 1995; Gläser, J.: Untersuchungen
zur historischen Entwicklung und Vegetation mitteldeutscher Auenwälder. Dissertation. Leipzig/Halle

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