Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
125.2006
Seite: 150
(PDF, 44 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2006/0150
Abb. II Ökologische und landschaftliche Entwicklungslinien im heutigen Auewald beiderseits des Rheins nördlich
Breisach bei Weisweil und Schoenau im Elsass. Grosse Teile des heutigen Auewaldes lagen 1838 im unkorri-
gierten Fluss. Sie wurden bis 1872 künstlich verlandet. Die 1838 bestehenden Ufergebüsche (dunkelgrüne Fläche)
sind 1872 Bestandteil des Faschinenwaldes, einem Nutzungssystem aus Sträuchern, Gebüsch-Niederwald und
Flächen für die Viehweide. Seit 1872 sind auf der badischen Rheinseite größere Teile des Faschinenwaldes gerodet,
im Elsass kamen nach 1872 kleinere Auewald flächen durch Aufforstung neu dazu (Kartengrundlage: Top. Karte

1:25.000, 2003, bearbeitet Volk)

Grundwasserstand soweit ab, dass Eiche, Ulme und Esche dauerhaft überleben konnten. Diese
Baumarten bildeten das Gerüst der Mittelwaldbäume im neuen Auewald. Vorher gab es praktisch
nur den Niederwald. Am Ende der Korrektionszeit, meist jedoch erst nach 1900, folgten
weitere naturnahe Auewaldbäume, die großflächig in die verbliebenen Gebüsch- und Weichholzniederwaldteile
eingebracht wurden. Beispiele sind die Hainbuche, die Ahornarten, die
Buche, die Linde und teilweise auch die Kiefer. Es blieben kleinere Reste an Auewaldfläche
mit der standörtlichen Tauglichkeit für das Weichholz. Dort wurde das Weichholz systematisch
eingebracht und vermehrt, insbesondere Pappeln, darunter über Jahrzehnte hinweg die
aus Italien eingeführte Napoleonpappel, verschiedene Weidenarten, die Silberpappel und die
Aspe.

Insgesamt entstand aus dem Gebüsch- und Weidewald (Faschinenwald), der mit vielen Weideflächen
durchsetzt war, ein neuer, dicht geschlossener Auewald. Die Vielfalt oder Biodiver-
sität dieses neuen Auewaldes ist wesentlich größer als die Vielfalt im Faschinenwald des 17.
bis 19. Jahrhunderts. Da naturnahe Baumarten, d.h. auetypische Baumarten mehrheitlich angebaut
wurden, hat sich der Naturschutz wert der Auewälder durch die Aufbauarbeit zwischen
1850 und heute beträchtlich erhöht (Die Stufen der Aufbauarbeit des Auewaldes und die dabei
gewonnene Biodiversität zeigt die Abb. 12). Das Jahr 1857 kennzeichnet den Beginn der Rheinkorrektion
; das heutige Auewaldgelände ist damals Flussbett und Faschinenwald. 1892 ist die
Rheinregulierung abgeschlossen; der Auewald befindet sich im Übergang vom Faschinen-Niederwald
zum Mittelwald. 1912 ist der Höhepunkt der Mittelwaldzeit schon fast erreicht: Eiche,

150


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2006/0150