http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2006/0167
Abb. 4 Übersicht über die Parzellisierung des ehemaligen schleipschen Geländes an der GarteiWErbprinzenstraße
und dem heutigen Werderring. Planzeichnung des Katasteramtes Freiburg von 1902 (eigentlich 1906/07) (StadtAF.
M 11/1 Nr. 9; Bearbeitung Widmann)
Einige Daten zur Familie
Johann Carl Christoph Schleip wohnte nie in dem Haus Erbprinzenstraße Nr. 15. Er lebte bis
zu seinem Tod mit seiner einstmals elfköpfigen Familie im Haus Gartenstr. 8 (Abb. 3), das über
26 Zimmer. 4 Küchen, 6 Kammern, einen großen Speicher, 4 Galerien mit 2 Veranden, eine
große Waschküche, einen Vorfensterkeller und einen großen Balkenkeller, eine Gas- und Wasserleitung
sowie 5 Klosetts verfügte und zu dem eine verbleibende Grundstücksfläche von
1.352 m2 gehörte. Dieses Haus wurde jedoch bald nach seinem Tod verkauft und vom Nachbesitzer
abgerissen. Das Grundstück wurde in weitere fünf Bauplätze aufgeteilt (Ecke Garten-/
Erbprinzenstraße). Die Witwe Salomea Schleip zog 1906 mit den noch unverheirateten Töchtern
in das Haus Erbprinzenstr. 13, später in Nr. 15. Das Haus Nr. 13 wurde nach einer Erbauseinandersetzung
1911 an die Witwe des Arztes Dr. Julius Boeber verkauft.
Der älteste Sohn von J. C. C. Schleip. Dr. Karl Friedrich Schleip, studierte Medizin in Freiburg
und veröffentlichte 1907 den ersten Blutatlas zur mikroskopischen Analyse von Blutkrankheiten
(Berlin/Wien), der auch in englischer Sprache 1908 in New York erschien. Nach
seiner Rückkehr aus Konstantinopel, wo er mehrere Jahre als Leiter des Deutschen Kranken-
ten-/Erbprinzenstraße) war 1904, als Schleip starb, noch in den Händen der Familie. Im Katasterplan ist es bereits
1902 in 5 Parzellen unterteilt. Die Witwe lebte laut Freiburger Adressbuch noch bis 1906 in diesem Haus.
Im selben Jahr wurde es verkauft, vom Nachbesitzer abgerissen, und erst 1906/07 (!) in fünf weitere Bauplätze
aufgeteilt und weiterveräuf3ert. Siehe hierzu auch die Grundbucheinträge.
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