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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
125.2006
Seite: 178
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Abb. 4 Schlippes Modell für die „Ost-West-Achse" von Kehl bis Straßburg (StadtAF, Kl/44 Nr. 517)

Opernplatz war Ausgangspunkt für eine zweite, 1,5 km lange so genannte „Große Achse", die
in halber Höhe in nordöstlicher Richtung den Blick auf das in monumentale[r] Strenge geplante
Politische Forum, das Schlippe auch als Forum der Partei bezeichnete, freigab. In entgegen
gesetzter Richtung sollte man auf eine Gebäudefolge blicken, die mitsamt einem Forum
der Kultur der Universität angegliedert war.44 Die zweite Achse endete entsprechend Hitlers
Vorgaben auf einem Rundplatz, von dem aus in westlicher Richtung über den heutigen Boulevard
de la Victoire die Verbindung zur Altstadt geplant war. Neben dieser Autostraße plante
Schlippe auch eine Fußgängerzone, die durch aufgelockerte Arkadengänge von der „Großen
Achse" bis zum Schloss an der III führen sollte, welches den Eingang in das kaiserliche Straßburg
markierte.45

An Schlippes Entwurf fällt die breite Streuung von „ausgesuchten Architekturzitaten" auf,
die, wie der Architekturhistoriker Wolfgang Voigt treffend analysierte, zur Folge hatte, dass
sich in seinem Plan „die ganze Baugeschichte des Abendlandes ... von der Antike bis zum
skandinavischen Klassizismus der zwanziger Jahre" spiegelte.46 So adaptierte er für seinen
Opernhaus-Entwurf Georg Mollers 1828 für Mainz im klassizistischen Stil entworfenes Theater
, indem er die Fassaden mit der üblichen Reihenfolge der Ordnungen, römisch-dorisch, jonisch
und korinthisch versah, wie er seinem Vertrauten und Amtsvorgänger in der Leitung des
Freiburger Hochbauamtes Karl Gruber berichtete.47 Auch die für die Kehler Seite projektierte
„Kriegerehrenhalle" lehnte er an einen Moller-Bau an, indem er dessen Anfang der 1820er-

44 Auch diese Aufteilung entsprach exakt den Bestimmungen, die ein politisches Forum und ein Kulturforum [als]
Kernpunkte des neuen Stadtteils verlangten. Erläuterungen zu der Ausschreibung für die Gestaltung des „Neuen
Straßburg". 1.1.1941. ebd.

45 Vgl. den Originalplan im Archives de la Ville et de la Communaute Urbaine de Strasbourg (StadtAS) sowie
diverse Einzelskizzen im Stadtarchiv Freiburg, StadtAF, Kl/44 Nr. 516 und 517.

46 Voigt (wie Anm. 4), S. 85.

47 Schlippe an Karl Gruber, 14.12.1942 (Abschrift), StadtAF, Kl/44 Nr. 516.

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